Matura: Mathe-Klausuren an AHS heuer schlechter ausgefallen

Die Klausuren bei der Mathematik-Zentralmatura sind heuer an den AHS deutlich schlechter als 2019 ausgefallen und an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) etwas besser. An den AHS haben laut vorläufigem Auswertungsstand 21 Prozent (2019: 11) einen Fünfer bekommen, an den BHS 14 Prozent (2019: 16). Da heuer auch die Zeugnisnote in die Maturanote einfließt, sinkt die Fünferquote weiter.

An den AHS haben bisher rund 70 Prozent der Schulen die Ergebnisse rückgemeldet, an den BHS knapp 50 Prozent. An den AHS gibt es bei den Klausurnoten einen auffälligen Zweijahres-Rhythmus: 2016, 2018 und 2020 haben jeweils mehr als 20 Prozent ein Nicht Genügend kassiert, in den Jahren dazwischen nur etwas mehr als zehn Prozent. An den BHS gab es bis auf einen starken „Ausreißer“ 2017 (neun Prozent) und einen leichten 2018 (19 Prozent) wesentlich stabilere Quoten um die 15 Prozent.

Weitere Details: An den AHS gab es etwas weniger Einser (7 Prozent) als im Vorjahr (8) sowie deutlich weniger Gut und Befriedigend. An den BHS wurden dagegen wesentlich mehr Einser (13 Prozent) und Zweier (21 Prozent) verzeichnet als 2019 (7 bzw. 17 Prozent).

Heuer wird als Reaktion auf die Corona-Pandemie neben der Klausurnote auch erstmals die Zeugnisnote der Abschlussklasse zu gleichen Teilen in die Maturanote einbezogen. Steht man damit genau zwischen zwei Noten, zählt die Klausur stärker.

Damit wurden zahlreiche Kandidaten mit einem Fünfer auf die schriftliche Prüfung „gerettet“: An den AHS sinkt der Anteil jener mit einem Fünfer von 21 auf zehn Prozent, an den BHS von 14 auf sechs Prozent. Da sich alle, die nach wie vor auf einem Nicht Genügend stehen, dieses wie bisher bei einer (mündlichen) Kompensationsprüfung ab 22. Juni ausbessern können, könnten am Ende weniger Personen durchfallen als je davor.

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„Auffällig“ bei der Matura: Heuer sind deutlich mehr Kandidaten als in den Jahren davor angetreten. Das sei ein Indiz dafür, dass viele Lehrer bei der Beurteilung im Jahreszeugnis „kulanter“ gewesen seien und im Zweifelsfall auch schwächere Schüler zur Matura zuließen, so der für die Reifeprüfung zuständige Sektionschef im Ministerium, Andreas Thaller, vor Journalisten.

Eventuell könne damit an den AHS auch ein Teil der schlechteren Maturaresultate erklärt werden. Und die im Vorfeld heftig diskutierten Schüler, die leere Zettel abgaben, weil sie aufgrund der Einbeziehung des Jahreszeugnis ohnehin schon positiv waren, dürften ein Randphänomen gewesen sein: An den AHS gab es in Mathe bisher nur eine einzige Maturaarbeit mit null Punkten, an den BHS nur 16.

Für Bildungsministeriums-Generalsekretär Martin Netzer zeigen die Ergebnisse, dass die Änderungen der Rahmenbedingungen für den „Corona-Jahrgang“ gerechtfertigt gewesen seien. „Wir haben dadurch ein Drittel an Präsenzzeit im zweiten Halbjahr verloren, die Schüler konnten daher die gewohnten ‚Trainingsbahnen‘ nicht absolvieren.“ Heuer mussten neben der Einbeziehung der Zeugnisnote daher jedenfalls nur drei schriftliche Klausuren absolviert werden, es gab eine Stunde mehr Arbeitszeit, die mündliche Matura ist freiwillig.

Die Beispiele für die Matura standen bereits vor der Coronakrise fest: „Wir haben nicht mit einer Änderung der Aufgaben reagiert, sondern mit einer Änderung bei der Notenberechnung“, so Thaller. Die einzelnen Aufgaben seien bereits in den Jahren davor (etwa „versteckt“ bei Schularbeiten) feldgetestet worden, die Zusammenstellung der Matura erfolgte Anfang des Jahres.

Analysiert werden müsse nun, warum man im AHS-Bereich die deutlichen Schwankungen bei den Klausurnoten habe, so Thaler. „Wir müssen gemeinsam mit Praktikern schauen, was die Ursachen dafür sind. Im BHS-Bereich haben wir das besser im Griff.“

Erste Werte gibt es im AHS-Bereich auch für die einzelnen Bundesländer: Demnach haben Salzburg (23 Prozent Fünfer auf die Klausuren) und Wien (26 Prozent) am schlechtesten abgeschnitten.

In den anderen „großen“ Prüfungsfächern Deutsch und Englisch gibt es ebenfalls erste Tendenzen: In Deutsch gab es an AHS wie BHS sowohl etwas mehr Einser wie auch etwas mehr Fünfer (AHS: 23 Prozent Einser, 5,5 Prozent Fünfer; BHS 17 Prozent Einser, sechs Prozent Fünfer). In Englisch wurden wiederum weniger Fünfer verzeichnet (AHS: sieben Prozent, BHS zehn Prozent).

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