Mehr als nur ein Luchs-Problem

Kritischer Rechnungshofbericht über Nationalpark Kalkalpen im Landtag

Nicht nur das Ausbleiben des Luchsnachwuchses bereitet — wie berichtet — derzeit den Verantwortlichen im Nationalpark Kalkalpen einiges Kopfzerbrechen. Vielmehr hat man, seit vor genau einem Monat der Landesrechnungshof seinen überaus kritischen Bericht über eine Initiativprüfung veröffentlichte, noch ganz andere Sorgen.

Denn, so das Fazit der Prüfer auf den Punkt gebracht: Es gebe eine unklare Strategie, eine schlechte Finanzlage und ein gespanntes Verhältnis der Nationalpark Kalkalpen GmbH zur Aufsicht — spricht zur Naturschutzabteilung des Landes.

Ehe der Rechnungshofbericht in der heutigen Landtagssitzung zur Sprache kommt, wird eine Betriebsrats-Delegation des Nationalparks den Klubobleuten der Landtagsparteien einen Besuch abstatten. Übergeben wir dabei eine Resolution, in der zum einen eine Valorisierung der Finanzierung gefordert wird, zum anderen wird darauf gedrängt, dass es eine „Weiterentwicklung“ des Nationalparks „als internationales Leuchtturmprojekt für Naturschutz, Erholung/Tourismus, Bildung, Forschung und der damit verbundenen nachhaltigen Regionalentwicklung“geben müsse.

Der LRH indes hatte an der strategischen Ausrichtung des Nationalparks einige auszusetzen. „Wir stellen die Frage, ob der Tourismus im Nationalpark erste Priorität haben muss“, so LRH-Direktor Friedrich Pammer unter Verweis darauf, dass der Betrieb des Seminarhotels Villa Sonnwend bei Windischgarsten nicht profitabel sei. Geklärt werden müsse zudem, wann die geplante Erweiterung des Nationalparks in Richtung Haller Mauern und Totes Gebirge komme.

In Reaktion auf den Bericht hatten OÖVP und FPÖ eine langfristige organisatorische und finanzielle Konsolidierung der Nationalpark-Gesellschaft als Ziel ausgegeben, das Management wiederum musste sich Kritik von SPÖ und Grünen gefallen lassen.

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