Es sind herausfordernde Zeiten für die heimischen Rindfleischproduzenten: Schon 2018 gingen die zu erzielenden Preise zurück, durch den Brexit kam dazu auch noch immer mehr billiges Rindfleisch aus Irland auf den wichtigen Absatzmarkt Deutschland.
Dazu hat die Pandemie die Landwirte hart getroffen: „Jedes zweite Stück Rindfleisch wird nicht zu Hause gegessen, sondern im Gasthaus oder in Gemeinschaftsküchen“, verdeutlicht Johannes Minihuber, Geschäftsführer der Österreichischen Rinderbörse, die Auswirkungen.
Qualitätsörderprogramm QPlus wird ausgeweitet
In diesen schwierigen Zeiten weitet nun das Land Oberösterreich sein Förderprogramm für Qaulitätsrindfleisch aus. „Die Rinderhaltung hat besonders in weniger bevorzugten Regionen eine wichtige ökologische Funktion. Mutterkuhhaltung auf der Weide ist auch aus der Tierwohl-Perspektive eine sehr wertvolle Art der Landwirtschaft. Da die notwendigen Preise am Markt nicht erwirtschaftet werden können, soll das ausgebaute Programm Qplus-Rind auch ein Zeichen der Anerkennung für diese Betriebe sein“, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Konkret schaut die Forderungs so aus, dass all jene Betriebe, die beim Qplus Rind-Programm im Jahre 2020 teilgenommen haben, eine einmalige Unterstützung in Höhe von 1500 Euro als De-minimis Zahlung erhalten. Die technische Abwicklung erfolgt über die AMA, da all jene Betriebe, die beim Qplus Rind teilnehmen, entsprechende Daten zur Verfügung stellen. „1058 Betriebe werden diese zusätzliche Einmalzahlung in Höhe von 1500 Euro zur bisherigen De- minimis Zahlung erhalten. Das Land Oberösterreich stellt dazu 1,587 Mio. Euro aus Landesmitteln zur Verfügung. Auszahlungstermin für die QPlus-TopUp-Zahlung war der 30. August 2021“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Weitere Förderung
Auch sonst wird die Landwirtschaft in der Krise unterstützt. Im zur Bewältigung der Pandemie aufgelegten Oberösterreich-Plan, der mit 1,2 Milliarden Euro dotiert ist, sind rund 15 Millionen Euro für Investitionen in der Landwirtschaft bereitgestellt. Jeder Euro dieser Investitionsförderung fließt fünffach in die heimische Wirtschaft zurück.
„Gerade die Corona-Pandemie hat allen unmissverständlich vor Augen geführt, wie wichtig eine starke Landwirtschaft und regionale Versorgung mit Lebensmitteln sind. Die landwirtschaftlichen Betriebe haben eine zentrale Bedeutung für das soziale Leben und vor allem auch die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raums,“ stellte Hiegelsberger klar.
