Mehr Schutz für die „Kathedralen der Natur“

Mehr als 100 Staaten wollen Waldzerstörung stoppen – Auch Methan-Ausstoß soll sinken

Wälder binden klimaschädliches CO2, fallen aber immer wieder geplanten Rodungen (links: Indonesien) oder illegalen Brandrodungen (oben: Brasilien) zum Opfer.

Ein erstes konkretes Ergebnis hat der Weltklimagipfel in Glasgow in der Nacht auf Dienstag erreicht: Mehr als 100 Staaten haben sich verpflichtet, die Zerstörung von Wäldern und weiteren Landschaften bis 2030 zu stoppen.

Die an der Vereinbarung beteiligten Länder – darunter die gesamte EU – vereinen rund 85 Prozent der weltweiten Waldfläche und damit zirka 34 Millionen Quadratkilometer auf ihrem Territorium. Für das Vorhaben werden bis 2025 etwa 10,3 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern mobilisiert. Hinzu kommen 6,2 Milliarden Euro private Investitionen.

Wälder gelten als die Lunge unseres Planeten, sie nehmen etwa ein Drittel der jährlich vom Menschen ausgestoßenen CO2-Emissionen auf. Doch schrumpfen sie bedenklich: Jede Minute gehe eine Fläche von etwa 27 Fußballfeldern verloren.

Auch auf einem weiteren Gebiet hat man Fortschritte erzielt. Bereits Mitte September waren Pläne bekannt geworden, wonach USA und EU die Methan-Emissionen bis 2030 um ein Drittel senken wollen. Nun hat die US-Regierung einen nationalen Aktionsplan zur Reduzierung in Form ausgeweiteter Vorschriften für neue Öl- und Gasbohrlöcher vorgestellt. 90 Staaten tragen diese Initiative inzwischen mit.

Methan ist das zweitschädlichste Treibhausgas und verantwortlich für Klimaerwärmung und Luftverschmutzung. Wenn die nunmehrige Initiative erfolgreich ist, könnte die Klimaerwärmung bis 2050 der EU-Kommission zufolge um rund 0,2 Grad reduziert werden. In Österreich beträgt der Anteil an Methan laut Treibhausgasinventur des Umweltbundesamts 7,8 Prozent, was bei rund 80 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr 2019 etwas mehr als sechs Millionen Tonnen entsprechen würde.

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