Meinung

von Herbert Schicho

Mein Problem?

Leitartikel zur Impfstoffbeschaffung.

Trotz redlichen Bemühens habe ich ein Problem, die oppositionelle Aufregung oder auch die EU-Argumentationen beim Thema Impfstoff nachzuvollziehen.

Wenn ich zehn Äpfel möchte und je zehn Äpfel verschiedener Sorten bestelle, macht doch eine Nachbestellung keinen Sinn. Und ich kann auch nicht akzeptieren, wenn ein Großhändler, der mir einen Haufen Äpfel versprochen hat, anbietet, dass ich Ware anderer Kunden übernehmen könnte.

Wieso wird nicht einfach das geliefert, was bestellt wurde? Konkret: Österreich hat insgesamt über 31 Millionen Impfdosen bestellt. Von der EU geliefert bekam die Republik bisher nicht einmal zwei Millionen Dosen und wer das Dashboard des Ministeriums regelmäßig verfolgt, wird noch mehr den Kopf schütteln: So lieferte Astrazeneca (bestellt hat Österreich 5,9 Mio. Dosen) bis 1. März 156.000 Dosen und versprach damals bis Ende März weitere 525.000 Dosen, Stand gestern waren 408.000 Dosen geliefert und nun sollen lediglich 197.560 bis Ende März kommen – unterm Strich fehlen also 75.440 Dosen.

Und bei Johnson & Johnson ist zwei Wochen nach Zulassung noch keine einzige Dosis geliefert, laut Dashboard gibt es noch nicht einmal einen Termin dafür. Also ehrlich: Wenn man statt 2,5 Mio. 3,9 Mio. Dosen dieses Impfstoffes bestellt hätte, ginge es wohl auch nicht schneller.

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