Meinung

von Manfred Maurer

Angstmacher

Kommentar zur Annexion von vier ukrainischen Gebieten.

Die Eskalationsspirale dreht sich erschreckend schnell. Mit der pseudo-völkerrechtlichen Bemäntelung seines Landraubes in der Ukraine manövriert sich auch Putin selbst in eine Sackgasse, aus der es ohne Gesichts- und Machtverlust keinen Ausweg gibt.

Die nationalfaschistische Inszenierung der Annexionen vermittelt lediglich eine Pseudo-Realität ähnlich der Teilmobilisierung, die viele Russen nur zur Fahnenflucht mobilisiert.

Dieser Krieg offenbart keine Stärken, sondern nur Schwächen einer kleptokratischen Pseudo-Supermacht, die freilich eines gut kann: Angst machen.

Deutschland etwa traut sich der Ukraine keine Kampfpanzer zu liefern, weil es den russischen Problembären nicht zu sehr reizen will. Doch Putins Zornlevel wird durch alles befeuert, was die Ukraine stärkt. Das tun übrigens auch österreichische Schutzhelme.

Es gäbe eine Möglichkeit zur Deeskalation: Die Ukraine hilf(e)los ihrem Schicksal überlassen. Allerdings: Das wäre eine Pseudo-Lösung, die bestenfalls vorübergehend Friedhofsruhe bewirken könnte. Denn ein Triumph dieses Staatsterroristen wäre das Ende Europas wie wir es kennen. Diese Pespektive macht genauso Angst wie der Blick auf Putins nervösen Finger am Atomknopf.

Wir haben die Wahl zwischen diesen Ängsten — und der Einsicht, dass Angst ein schlechter Ratgeber ist.

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