Meinung

von Tobias Hörtenhuber

Der richtige Sieger

Kommentar zum WM-Finale

Ich hab’s ja immer gewusst, lieber Herr Kollege Baumberger. Ein einziges Mal lag ich bei dieser verrückten WM mit meinem Siegertipp nicht daneben und praktisch alle Voraussagen aus der Samstagsausgabe trafen ein.

Aber weg von der VOLKSBLATT-Redaktion, hin zu den wahren Helden des gestrigen Tages.

Denn diese spielten in Katar und boten den Fußball-Fans ein Finale, das seinesgleichen sucht — und das am Ende Argentinien mit Lionel Messi auch den verdienten Sieger hatte. Die Karriere des 35-Jährigen ist gekrönt, und für mich steht er damit endgültig über seinem Idol Diego Maradona.

Aber auch vor den Franzosen gilt es den Hut zu ziehen. Denn einmal mehr haben „Les Bleus“ bewiesen, dass man sich gegen sie keinen Fehler erlauben darf, egal wie ein Match verläuft. Und großen Respekt vor dem Mut von Trainer Didier Deschamps, der Olivier Giroud und Ousmane Dembele mit dem Austausch vier Minuten vor dem Pausenpfiff zur sportlichen Höchststrafe verdonnerte. Danke für dieses Spektakel.

Allerdings schaffte es der umstrittene Gastgeber Katar auch dieses unglaublich tolle Finale zu verunglimpfen, indem Messi vor der Pokal-Überreichung einen Bischt, einen traditionellen arabischen Umhang, anziehen musste — peinlich, unwürdig. Danke für nichts.