Die Vorzüge erkennen

Es ist das Recht jeder Konzernleitung, Umstrukturierungsmaßnahmen zu setzen, die man in der Chefetage für notwendig hält. Das ist ein Faktum. Faktum ist auch, dass es generell nicht zu den einfallsreichsten Managementmaßnahmen zählt, einen dicken Rotstift beim Personal anzusetzen – auch wenn das mitunter durchaus notwendig sein kann.

Jetzt ruhen die Hoffnungen darauf, dass man in der Münchner MAN-Zentrale die Vorzüge des Steyrer Standorts erkennt. Denn derer gibt es einige: An erster Stelle ist da die Qualität der Belegschaft zu nennen. Oberösterreich ist generell für die gute Ausbildung seiner Fachkräfte bekannt. In Zeiten, in denen gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mangelware sind, ist dies eine Ressource, die man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen darf.

Dasselbe gilt für einen etablierten Firmenstandort in Oberösterreich. Das Land ob der Enns ist innerhalb Österreichs nicht umsonst das Industriebundesland schlechthin: Hier gibt es optimale Bedingungen für große Arbeitgeber, die politisch Verantwortlichen wissen um deren Bedürfnisse, und die Rahmenbedingungen zeugen von einer Wertschätzung für Firmen und Mitarbeiter. Bleibt zu hoffen, dass die deutsche MAN-Spitze diese Vorzüge erkennt und letztlich in ihre Entscheidung einfließen lässt.

Die mobile Version verlassen