Meinung

von Roland Korntner

Einmal Rennvieh, immer Rennvieh!

Kommentar zum Ski-Comeback von Marcel Hirscher

Es gab immer in den letzen fünf Jahren wieder Spekulationen, nun ist also tatsächlich soweit. Marcel Hirscher kehrt in den Ski-Zirkus zurück. Ob es auch für ein Comeback im Weltcup reicht, bleibt abzuwarten, schließlich ist der Salzburger in der Weltrangliste nach fünf Jahren ohne Rennen nur noch auf Platz 300 im Slalom und gar nur auf Rang 777 im Riesentorlauf zu finden.

Das bedeutet, dass er sich erst über FIS-Rennen nach oben arbeiten muss.
Die Erwartungshaltung wurde jedenfalls gleich einmal gebremst, es handle sich um ein Spaß-Projekt, betonte sein Rennchef Toni Giger. „Ich mache das, weil die Freude am Skifahren nie weggewesen ist. Beim Skifahren bin ich daheim, da gehöre ich hin. Es ist eine coole Chance, nochmal meine Leidenschaft auszuleben“, erklärte Hirscher selbst.

„Dann will er auch abliefern“

Doch wie formulierte es der einstige Lieblingskonkurrent Felix Neureuther so treffend: „Wenn es einer packen kann, dann ist der Marcel der Einzige, den man das zutrauen kann.“ Nachsatz des Bayern: „Wenn der Marcel am Start steht, dann will er auch abliefern.”

Dem ist nicht all zu viel hinzuzufügen. Nur so viel: Marcel Hirscher ist keiner, der sich mit dem Start bei FIS-Rennen zufriedengibt. Und Marcel Hirscher ist keiner, der dann im Weltcup mit Rang 30 gut leben kann. Dafür war und ist er viel zu ehrgeizig. Einmal Rennvieh, immer Rennvieh, könnte man dazu auch sagen (und das ist nicht despektierlich, sondern höchst respektvoll gemeint).

Dass er körperlich voll fit sein wird, davon können Fans wie Konkurrenten ausgehen. Denn Hirscher war durch die Gründung seiner Skifirma Van Deer ständig als Testfahrer im Einsatz und gilt auch als leidenschaftlicher Motocrosser.

Hirscher muss nichts mehr beweisen

Und wenn es doch nicht nach Wunsch klappen sollte? Völlig egal, denn Hirscher muss im Ski-Rennsport niemandem mehr etwas beweisen. Dann war es halt nur riesiger Marketing-Gag für seine Skifirma und (vermutlich) auch für den Weltcup.

Und die Erfolge wie acht Weltcup-Gesamtsiege, sieben WM-Titel, zwei Olympia-Goldmedaille und 67 Weltcupsiege sowie 138 Weltcup-Podestplätze nimmt ihm ohnehin keiner weg. Die sprechen für sich, egal, ob da noch was dazukommt oder nicht!

In diesem Sinne: Vor allem viel Spaß, aber auch viel Erfolg beim Comeback!

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