Meinung

von Christoph Steiner

Entscheidung vor Ort

Kommentar zum Wintertourismus in Corona-Zeiten.

Man will derzeit wohl kaum als Unternehmer in einem der beliebten und im Winter normalerweise überlaufenen Skigebiete für die Planung der aktuellen Wintersaison verantwortlich sein.

Das Hauptgeschäft wird in der kalten Jahreszeit gemacht, eigentlich wäre die Saison heuer schon angelaufen. In der aktuellen Situation geht es um Existenzen und im schlimmsten Fall sogar um die gesamte wirtschaftliche Zukunft mancher Regionen, die dem Wintertourismus ihren Wohlstand und das Wachstum der vergangenen Jahre verdankt.

Wer will es da jemanden verdenken, wenn er wieder so bald wie möglich aufsperren und Gäste empfangen will. Noch verständlicher wird die Aufregung, wenn bei der Sperre der Skipisten nicht mehr das eigene Sicherheitskonzept und die allgemeine Gefährdungslage in der Region zählt, sondern der Ruf aus Rom bzw. in weiterer Folge die Auflage aus Brüssel die Schließung verlangt. Denn verzockt haben sich die Unternehmer in den Regionen mit dem Setzen auf den Wintertourismus samt Apres-Ski-Flair nicht. Das Publikum kam immer in Massen und wäre wohl auch heuer gekommen.

Doch mit Corona droht nun ein wichtiger Wirtschaftszweig Österreichs in die Knie gezwungen werden. Gesundheit geht vor, deshalb muss man der Pandemie auch Tribut zollen und dort wo es nicht verantwortlich wäre, die Pisten auch sperren.

Nicht jedoch soll man vor geschlossenen Pisten stehen, weil die italienische Regierung in dieser Sache die europäische Solidarität beansprucht. Ob es in Österreich verantwortbar ist, sollte vor Ort entschieden werden.

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