Meinung

von Manfred Maurer

Erosion des Bösen

Kommentar zu Wladimir Putins Staatsterrorbande.

Wladimir Putins Staatsterrorbande ist keine eingeschworene Gemeinschaft mehr. Der willige Vollstrecker Prigoschin wurde zum Verräter, mit dem sich der offenbar doch nicht mehr ganz so mächtige Kremlchef trotz Putschversuch dann aber doch irgendwie arrangieren musste.

Jetzt erwischte es mit Igor Girkin einen weiteren Treuen der Getreuesten, wobei im zunehmend erratischen Moskau nicht auszuschließen ist, dass auch dieser putin-kritisch gewordene Putin-Vasall seinen Kopf wieder aus der Schlinge zieht.

Eines wird aber nicht möglich sein: ein Kitten der offensichtlichen Bruchlinien. Auch das Propagandamärchen von der Befreiung der Ukraine von den Nazis oder vom planmäßigen Verlauf der militärischen Spezialoperation funktioniert nicht mehr, wenn es von Putins Gefolgschaft selbst ad absurdum geführt wird.

Das bleibt auf Dauer auch nicht ohne Wirkung auf die Effektivität der Gehirnwäsche, der die Russen ausgesetzt sind.

Die Welt erlebt gerade eine Erosion des Bösen. Ob das Gute in Russland obsiegen wird, ist dennoch alles andere als gewiss. Putins unerschütterlich scheinende Festung wird zwar gerade in ihren Grundmauern erschüttert. Es ist aber nicht auszuschließen, dass uns die dabei entstehenden Trümmer um die Ohren fliegen. Und zwar buchstäblich.

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