Meinung

von Markus Ebert

Gordischer Knoten

Dass die Arbeit in den Pflegeberufen herausfordernd ist, steht außer Streit. Und ebenso steht außer Streit, dass die Gewerkschaft bestmögliche Arbeitsbedingungen fordern muss. Es steht aber noch etwas außer Streit: In Verhandlungen nur mit der Forderung nach einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich zu gehen, erschwert einen Kompromiss.

Eine Möglichkeit, aus dem Dilemma herauszukommen, hat Sozialminister Rudolf Anschober mit seinem Vorschlag eines mehrjährigen Kombipakets angedeutet. Jedenfalls ist im Sinne aller zu hoffen, dass der von der Gewerkschaft geknüpfte gordische Knoten gelöst werden kann.

Wobei auch damit viele zentrale Fragen im Pflegebereich noch nicht beantwortet wären. Wie sieht die künftige Finanzierung aus, wie kommt man zu mehr Personal, wie kann man den pflegenden Angehörigen spürbare Entlastung bieten — all das steht mit Rufzeichen auf der Agenda. Zu kurz gegriffen ist übrigens der Betriebsratsvorwurf, dass die Politik den privaten Trägern zu wenig Geld zur Verfügung stelle.

„In Verhandlungen nur mit einer Forderung zu gehen, erschwert den Kompromiss.“

Auch wenn es um Pflege geht, bewegen sich diese Träger in einem marktwirtschaftlichen Umfeld — sie liefern eine von der öffentlichen Hand bestellte Leistung. Ein ebenso verantwortungsvoller wie auch sorgsamer Umgang mit Steuergeld ist auch hier geboten.

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