Meinung

von Roland Korntner

Kein Ziel erreicht

Kommentar zum Krieg in der Ukraine.

Die Sinnhaftigkeit eines Krieges ist ohnehin immer zu stellen, im Fall des russischen Angriffs auf die Ukraine aber ganz besonders.

Denn nach mittlerweile über 400 Tagen Krieg lässt sich sagen, dass der Kreml (fast) keines seiner Ziele erreicht hat.

  • Die Ukraine wurde nicht binnen kürzester Zeit erobert und zu einem willigen Vasallenstaat á la Belarus umfunktioniert, die menschlichen Verluste sind hoch.
  • Selbst der Osten des Landes ist nicht, wie dann angestrebt, vollständig unter russischer Kontrolle.
  • Der Widerstand und die Moral der Ukraine scheinen ungebrochen, das Nationalgefühl stark wie nie.
  • Die von Putin so gefürchtete NATO ist durch den Beitritt Finnlands, das 1300 Kilometer gemeinsame Grenze mit Russland hat, viel näher gerückt. Zumindest Schweden wird folgen.
  • Die EU und der Westen sind sich (noch immer) in der Sache einig wie nie, unterstützen die Ukraine.
  • Das Ansehen Putins im Westen ist komplett am Boden, er wurde zum gesuchten Kriegsverbrecher erklärt und treibt sein Land ob der Sanktionen in die Abhängigkeit Chinas.

Eine Zusammenkunft am Verhandlungstisch ist aber weiter längst nicht in Sicht. Nun betonte der Kreml, dass eine Nato-freie Ukraine ein Kriegsziel bleibe. Das nährt die Befürchtung, dass dieser Krieg noch sehr lange dauern könnte.

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