Lehre der Geschichte

Wie den normalen Bürgern geht es auch der Republik: Ihren 75. Geburtstag kann sie nur im kleinen Kreis feiern. Das Virus macht auch vor Staatsakten nicht halt. Und trotzdem: Gerade in diesem Ausnahmezustand ist es wichtig, sich der Vergangenheit zu besinnen.

Einerseits, weil man Verantwortung hat. Vor 75 Jahren endete die dunkelste Zeit unserer Geschichte und das KZ Mauthausen macht einem bewusst, wohin Hass und Unmenschlichkeit führen können.

Und die Erinnerung daran verpflichtet zu einem respektvollen und demokratischen Umgang miteinander —auch in der Krise, was immer auch ein Balanceakt ist. Das zeigt sich derzeit etwa im Umgang mit den gefährdeten Gruppen – diese sollten zwar auf jeden Fall geschützt werden, eine Stigmatisierung und Ausgrenzung muss aber verhindert werden.

„Die Erinnerung verpflichtet zu einem respektvollen und demokratischen Umgang miteinander.“

Es gilt also, Abstand zu halten, aber verbunden zu bleiben. Durch unsere Geschichte sollten wir ebenso davor gefeit sein, vorschnelle Schuldzuweisungen zu machen und Sündenböcke zu suchen.

Andererseits lehrt die Geschichte aber auch, dass man nach Krieg und Zerstörung weitermachen muss und es besser machen kann — und Österreich hat gezeigt, dass es sich auszahlt. Daraus kann man Zuversicht nehmen.

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