Die Haltung der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) zum Antisemitismus scheint klar: Bei jeder sich bietenden Gelegenheit legt sie ein Bekenntnis dagegen ab.
Ihre offiziellen Vertreter organisieren Besuche im KZ Mauthausen, haben die „Nie Wieder“-Parole verinnerlicht und ein gutes, bisweilen sogar freundschaftliches Verhältnis zur Israelistischen Kultusgemeinde aufgebaut.
Aus der IGGÖ-Perspektive hat das Streben nach Nähe zu einer politisch unangreifbaren Opfergemeinschaft einen angenehmen Nebeneffekt.
Zum einen lenkt es vom nicht einmal in Ansätzen aufgearbeiteten muslimischen Antisemitismus ab (weil das Holocaustgedenken sich nur auf den autochthonen, sprich: christlichen bzw. nationalsozialistischen Antisemitismus bezieht), zum anderen lassen sich Vergleiche ziehen, die perfekt ins muslimische Opfernarrativ passen und jegliche kritische Auseinandersetzung mit dem Islam unter einen rassistischen Generalverdacht stellen.
Man darf gespannt sein, wie lange sich die Israelitische Kultusgemeinde das gefallen lässt.
Ein derart geführter Diskurs ist zwar weder redlich noch wissenschaftlich, wird aber, wie der Politologe Farid Hafez gerade vorexerziert hat, genau so geführt. Solche Vergleiche sind ein unanständiger Missbrauch der Shoa für islamistische Zwecke.
Man darf gespannt sein, wie lange sich die Israelitische Kultusgemeinde das gefallen lässt.