Nichtssagend

Fünf Tage nach dem Attentat auf Salman Rushdie gab es bis Mittwochabend noch immer kein Statement der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich dazu. Keine Presseaussendung, kein Wort auf der IGGÖ-Homepage. Immerhin: IGGÖ-Präsident Vural thematisiert die von Islamisten bejubelte Bluttat auf Twitter: „Ich wünsche dem Autor Salman Rushdie nach der schweren #Messerattacke eine rasche Genesung. Menschenrechte sind unantastbar, dazu zählt neben dem Recht auf Leben auch die #Meinungsfreiheit.“

Kein Wort der Verurteilung. Kein Wort zur fatalen Wirkung des vom iranischen Mullah-Regime gesäten Hasses von einem, der sonst nicht müde wird, vor Hass zu warnen — wenn es um antimuslimischen geht.

Man kann Vurals windelweichen Tweet als Distanzierung vom Terror interpretieren. Aber: Warum zwitschert der IGGÖ-Chef nicht Klartext zum Anschlag auf Rushdie? Aus Angst vor islamistischen Falken? Aus Rücksicht auf Glaubensbrüder, die dem Gotteslästerer durchaus den Tod wünschen? Einschlägige Literatur dazu wird ja — ebenfalls ohne jedes Widerwort der IGGÖ — auch in Österreich verbreitet.

Warum lassen Politik und (die meisten) Medien die IGGÖ damit davonkommen? Aus Rücksicht? Aus falsch verstandener Toleranz? Oder: Aus Angst?

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