Noch zu retten?

Ein bisserl schönreden geht immer. Für Kanzlerin Merkel sendete der G20-Gipfel ein „gutes Signal“ zur Weltklimakonferenz, UNO-General Guterres freut sich, dass in Rom unerfüllte Hoffnungen nicht begraben wurden.

Und auch unser Kanzler Schallenberg wertet die G20-Erklärung als „positiven Prolog“ zum Glasgow-Treffen. Er wies allerdings auf den entscheidenden Punkt hin: „…alleine werden wir (Europa, Anm.) die Welt nicht retten.“

Genau darin liegt der klimapolitische Hund begraben. Europa setzt sich immer ehrgeizigere Klimaziele — hat aber keine Handhabe, die größten Kohlendioxid-Emittenten auf ebensolche zu verpflichten.

Wie bei vorangegangenen Klimakonferenzen erflehen auch in Glasgow dem Untergang geweihte Bewohner pazifischer Inseln mehr Engagement vom Rest der Welt. Doch seien wir uns ehrlich: Einem Wladimir Putin oder einem Xi Jinping sind ein paar abgesoffene Inseln wurscht. Es sei denn, diese wären von geostrategischer Bedeutung.

Apropos Strategie: Klimaschutz passt in Chinas hegemoniale Fantasien nur insofern gut, wenn die Reformkosten im Westen und die Wettbewerbsvorteile im Osten zu Buche schlagen. Das ist natürlich eine kurzsichtige Rechnung, weil es am Ende gar keine Gewinner geben wird. Nichtsdestotrotz wird da und dort so gerechnet.

Schaut also nicht gut aus für die Menschheit.

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