Meinung

von Manfred Maurer

Politik gefordert

Kommentar zur islamistischen und antisemitischen Literatur aus der Türkei.

Die Pandemie und ein grauenvoller Krieg mitten in Europa lassen wenig Raum für andere, durchaus essentielle Themen. Dabei hat die islamistische und antisemitische Literatur aus der Türkei durchaus das Potenzial für gröbere Konflikte.

Denn türkische Verlage sowie regierungsnahe Institutionen nehmen mit der Verbreitung extremistischer Bücher in Europa einen gefährlichen Einfluss auf das Denken von Muslimen. Nicht nur von türkischen: Ein Teil dieser Bücher wird auch auf Deutsch oder Englisch angeboten.

Weder Politik noch jüdische Organisationen zeigen bisher jedoch übersteigertes Interesse.

Wenn aber unwidersprochen die Ermordung von Juden propagiert werden kann, wird Derartiges tatsächlich passieren.

In Deutschland gibt es immerhin eine Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz, die extremistische Bücher verbieten, allerdings auch nur bedingt als Vorbild dienen kann: Dort beantragte zwar das bayerische Innenministerium schon vor einem Jahr aufgrund eines VOLKSBLATT-Berichtes die Indizierung eines Buches, das zum Töten von Islam-Kritikern aufruft.

Das Verfahren ist aber bis dato noch immer nicht abgeschlossen. Effektive Abwehr extremistischer Ideologien schaut anders aus. Die Politik — am besten gleich auf EU-Ebene — ist also gefordert, mehr zu tun.

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