Meinung

von Manfred Maurer

Politischer Elfmeter

Kommentar zum Foul-Spiel des WM-Austragungsorts.

Die schwer nachvollziehbare und von Korruptionsvorwürfen überschattete Entscheidung für Katar als Austragungsort der Fußball-WM 2022 ist vor mehr als zehn Jahren gefallen, die neuen Stadions sind gebaut.

Wer also jetzt noch Boykott ruft, kommt schlicht zu spät, auch wenn dafür gute Argumente ins Treffen geführt werden könnten.

Es gibt jedoch auch gute Argumente für das sportliche Megaevent am Persischen Golf. Und diese könnten auch jene zufrieden stellen, die Katar die Show eigentlich gar nicht gönnen.

Schon zu Beginn der WM-Qualifikation haben einige Nationalmannschaften, darunter die österreichische, mit Transparenten und Parolen auf ihren Leiberln demonstriert, dass diese WM auch ein Elfmeter für die Menschenrechte sein könnte.

Natürlich versucht Katar das Fußballfest als große PR-Aktion zu missbrauchen, indem es in hypermodernen Sportarenen eine westlich anmutende Inszenierung zulässt, welche den oberflächlichen Betrachter zu dem Trugschluss verleiten soll, dieser islamische Staat stehe für Friede, Freude, Eierkuchen.

Dass dies wenig mit der Realität des Gas- und Islamismusexporteurs zu tun hat, sollte während der WM im Winter 2022 in jedem Match deutlich demonstriert werden. Anstatt sich für die Heile-Welt-Show missbrauchen zu lassen, müssen die Kicker diesen Elfmeter für die Menschenrechte gnadenlos verwandeln.

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