Meinung

von Christian Haubner

Respekt bewahren

Kommentar zu Drohungen gegen Politiker.

Sie rufen dazu auf, Privatadressen von Politikerinnen und Politikern öffentlich zu machen, damit sie diese einschüchtern und bedrohen können. Und wer weiß, vielleicht wollen manche noch viel weiter gehen.

Es sind nicht nur radikalisierte Impfgegner, es sind auch solche, die die Impfskepsis als Vorwand benutzen. In vielen Ländern mischen sich etwa Neonazis in die Protestzüge.

Weil ihnen die Unsicherheit nützt, schüren sie die Skepsis gegen so gut wie alle Corona-Maßnahmen nach Kräften und schrecken dabei auch vor dreisten Lügen nicht zurück.

Auch in Österreich erhalten Politiker sowie Mitarbeiter von Spitälern und Krankenhausträgern ungeniert Drohungen. Und dann gibt es da noch solche Politikerinnen und Politiker, die in der Hoffnung auf Wählerstimmen mit Lügen noch mehr destabilisieren und Hass schüren.

Oft sprechen jene, die dies tun, ungeniert davon, dass eine „Diktatur“ drohe. Die Frage ist bloß: Von wem? Politiker und Experten, die mit Vernunft die Pandemie eindämmen wollen, sind jedenfalls nicht diejenigen, die zu Gewalt aufrufen, drohen und Recht sowie Demokratie außer Kraft setzen wollen. Egal, wie weit man inhaltlich auseinanderliegen mag: Wir dürfen nicht zulassen, dass Respekt und Anstand in der Diskussion verloren gehen und Sorgen und Ängste instrumentalisiert werden.

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