Meinung

von Herbert Schicho

Richtungsentscheid

Kommentar zur LT-Wahl in Tirol.

Zugegeben, es ist schmerzlich, wenn man zehn Prozentpunkte verliert. Aber klar ist nun, dass auch in den kommenden Jahren die ÖVP und Anton Mattle die Richtung in Tirol vorgeben werden. Insofern kann die ÖVP mit diesem Ergebnis leben.

Und auch bei den anderen Parteien gibt es Licht und Schatten: Die FPÖ konnte zwar zulegen, hat sogar die SPÖ als zweitstärkste Partei überholt, aber das „Duell um Tirol“ — wie großflächig plakatiert — hat man eindeutig verloren.

Auch die SPÖ konnte zwar leicht zulegen, aber man bleibt weiterhin deutlich unter 20 Prozent. Einzig die Liste Fritz, eine regionale Tiroler Polit-Spezialität, konnte ordentlich zulegen und überholte die Grünen. Diese müssen nicht nur herbe Verluste verdauen, sondern auch die Regierungsverantwortung ist man wohl los.

Und auch für die Neos ist eine solche wohl unwahrscheinlich. Obwohl Mattle jetzt theoretisch viele Möglichkeiten hat: Entweder eine Zweier-Koalition mit SPÖ oder FPÖ, wobei Mattle ein Zusammengehen mit der Abwerzger-FPÖ im Wahlkampf ausgeschlossen hat. Oder Mattle kann auch eine Dreier-Koalition versuchen, wobei er mit allen drei möglichen Varianten eine Mehrheit hätte. Auswirkungen auf die Bundespolitik wird diese Wahl höchstwahrscheinlich nicht haben.

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