Symboldebatte

Es ist eine Symboldebatte, die auf vielen Ebenen paradox erscheint. Da werden Tausende Euro für einen esoterischen Schutzwall für das Spital in Wien-Floridsdorf bezahlt und dann werden die paar Euros für Kreuze in den Zimmern eingespart.

Da nimmt der Kardinal feierlich die Segnung des Krankenhauses Nord vor, aber schon damals war klar, dass Christus am Krankenbett nicht präsent sein soll. Und es fällt monatelang keinem auf, dass keine Kreuze hängen und als es publik wird, ist man fassungslos. Das Symbol „Krankenhaus Nord“ ist also um eine Facette reicher.

Es ist eine Symboldebatte, aus der man aber auch viel lernen könnte. So sollte es etwa der Kirche zu denken geben, dass offensichtlich monatelang keinem Patienten das Kreuz abgegangen ist. Die Begründung, durch den „Kreuz-Verzicht“ würde die Diskriminierung anderer Religionen verhindert, ist im besten Fall eine Ausrede.

„Da werden Tausende Euro für einen esoterischen Schutzwall bezahlt und dann werden die paar Euro für Kreuze eingespart.“

Es ist eher Ausdruck der Laizität unserer Gesellschaft, wo die Religionsfreiheit dadurch gewährleistet wird, dass man Religion zur Privatsache erklärt. Aber irgendwie scheint man auch im roten Wien auf Spiritualität zu setzen — ansonsten hätte man auf den „Energieschutzring“ und die Kardinalssegnung verzichten müssen.

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