Meinung

von Harald Engelsberger

Wehleidig

Kommentar zu FPÖ-Chef Herbert Kickl

Da hat FPÖ-Chef Kickl also eine Klage gegen den ORF gewonnen, weil ihn dieser in einem ZiB-Bericht in die „ganze blaue Regierungsbande“ mit einbezogen hatte. Andererseits nutzt der FPÖ-Chef den ORF ganz gerne als Bühne, wenn mit ihm die Pferde durchgehen. So sagte er etwa 2019 als Innenminister in der Sendung Report: „Das Recht muss der Politik folgen, nicht die Politik dem Recht.“ Erst als die Aufregung immer größer wurde, ruderte er zurück.

Weitere Ausrutscher gefällig? Asylwerber seien „entsprechend konzentriert an einem Ort zu halten“ oder „ … die Rollkommandopolitik der ÖVP … “ oder „Die Identitären sind für mich so etwas wie eine NGO von rechts“. Eine bewusst getätigte, fragwürdige Wortwahl des blauen Bundesparteichefs.

Klagwürdig erscheinen außerdem Kickls persönliche und meist sehr untergriffige Beleidigungen: „Die Frau Köstinger hat nur Mist im Kopf.“ Selbst vor dem höchsten Amt im Staat macht er nicht Halt: „Diese Mumie in der Hofburg“, schimpfte Kickl gegen Bundespräsident Van der Bellen und nannte ihn darüber hinaus noch „senil“.

Da erscheint Kickls trotziges Aufbegehren wegen der „Regierungsbande“ dann schon sehr wehleidig, versteckt er selbst sich bei seinen verbalen Ausritten doch gerne hinter der parlamentarischen Immunität.

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