Meinung

von Manfred Maurer

Weltklimawende?

Kommentar zur Weltklimakonferenz in Glasgow.

Wieder einmal ringt ab Sonntag eine Weltklimakonferenz um die Begrenzung der Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad. Obwohl die Notwendigkeit weniger denn je geleugnet wird, stehen die Chancen für eine globale Wende schlechter denn je.

Die Ursachen sind vielfältig: Dort, wo es wie in Österreich ernst wird mit der CO2-Bepreisung, wird den Bürgern endgültig klar: Klimaschutz zwingt jede/n zur Verhaltensänderung bzw. Inkaufnahme höherer Kosten.

Das bremst den klimaschützerischen Eifer all jener, deren Klimabewusstsein auf dem Florianiprinzip beruht: Klimaschutz ja, aber bitte bei den anderen.

Dieser Effekt wird verstärkt durch die aktuelle Energiepreisexplosion. In Österreich haben die Treibstoffpreise binnen Jahresfrist durchschnittlich um fast 40 Cent zulegt — beinahe das Fünffache des ab Juli 2022 geplanten CO2-Aufschlages.

Der Bereitschaft zu entschlosseneren Maßnahmen nicht gerade förderlich sind zudem diese Fakten: Trotz Pandemie und trotz Übererfüllung der Klimaziele in Europa, erreichte die CO2-Konzentration in der Atmosphäre 2020 einen Rekordwert.

Das heißt: Andere Regionen haben umso mehr Treibhausgas rausgeblasen. Wenn dann auch noch in Asien — China, Indien, Japan — hunderte neue Kohlekraftwerke geplant sind, werden einschneidende Klimaschutzmaßnahmen in Europa politisch immer schwieriger zu vermitteln sein.

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