Meinung

von Manfred Maurer

Weltkopftuchtag

Kommentar zum World Hijab Day.

Für alles gibt es einen Welttag. Ob Weltfrauentag (8. März), Weltbienentag (20. Mai), Welttoilettentag oder Weltfernsehtag (19. bzw. 22. November) — kein Datum bleibt ungenützt für eine Erinnerung der Welt an mehr oder weniger bedeutende Anliegen.

Deshalb, liebe Leserin, sollten Sie am Vorabend des Unesco-Welttages der Feuchtgebiete schleunigst ein Kopftuch überziehen und mittels Postens eines Selfies Ihre Unterstützung für den heutigen World Hijab Day kundtun.

Um über jeden Verdacht des antimuslimischen Rassismus erhaben zu werden, können Sie im Rahmen der auf Facebook laufenden Hijab-Challenge drei Freundinnen zum solidarischen Kopftuchfotoposten auffordern.

Eines dürfen Sie aber nicht: daran zweifeln, dass der Hijab – wie uns die Protagonisten des Weltkopftuchtages erklären – eine Demonstration weiblichen Selbstbewusstseins ist.

Nicht im Sinne der Erfinder wäre auch darüber nachzudenken, dass Millionen Frauen im Iran, in Saudi-Arabien und anderen muslimisch geprägten Ländern das Kopftuch keineswegs als emanzipatorisches Symbol empfinden, sondern vielmehr als eines für Zwang und Repression.

Letzte Empfehlung zur Vermeidung jeglichen Islamophobieverdachts: Halten Sie es für reinen Zufall, dass der Weltkopftuchtag auf den Jahrestag von Ayatollah Khomeinis Rückkehr in den Iran am 1. Februar 1979 fällt!

Das könnte Sie auch interessieren