Meinung

von Manfred Maurer

Winnetou lebt, hugh!

Kommentar zur Diskussion rund um die Winnetou-Bücher

Wenn Häuptling Winnetou aus den ewigen Jagdgründen herüberspäht, könnte er denken: da hat sich wohl jemand zu viel Feuerwasser ins Bleichgesicht geschüttet. Weit gefehlt. Die völlig durchgeknallt wirkende Hatz auf Winnteou-Bücher und -Merchandising basiert auf einer megaintellektuell daherkommenden Identitätsideologie.

Rechte Identitäre stellt die Gesellschaft sinnvollerweise an den Schwurbler-Marterpfahl. Deren linkes Pendant erfreut sich dagegen des vorauseilenden Gehorsams einer politisch-korrekt hirngewaschenen Fangemeinde. Sie meint es ja auch nur gut: Winnetou soll nicht länger missbraucht werden für den Transport vermeintlich rassistischer Vorurteile.

Mit demselben Motiv wird aus dieser Ecke heraus auch „kulturelle Aneignung“ bekämpft, was dazu führt, dass ein weißer Musiker, der mit seinen Dreadlocks ein Zeichen gegen Rechts setzen wollte, Prügel von Linken bezieht. Für diese pseudointellektuellen Schwurbler spielt keine Rolle, dass die Menschheitsgeschichte eine der Aneignung, sprich: gegenseitigen Befruchtung, ist.

Auch wenn Karl Mays Apachenhäuptling tatsächlich der indigenen Realität nicht entsprechende Klischees befördert: Winnetou ist vor allem eine Fiktionalisierung des absolut Guten, man möchte sagen: Gutmenschen.

Deshalb muss Winnetou weiterleben. So wie er war und wie er ist. Hugh!

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