Meinung

von Markus Ebert

Zufriedenheit

Jetzt haben wir es amtlich: Die OECD, die Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit, hat erhoben, dass Österreich bei der Lebenszufriedenheit im Vergleich von 33 OECD-Staaten auf Platz fünf liegt. Wir geben uns dafür acht von zehn Punkten. Das ist aus doppelter Sicht bemerkenswert.

Zum einen nämlich ist dem Österreicher eine gewisse Neigung zur Raunzerei nicht fremd, das Glas wird schnell einmal als halbleer statt als halbvoll angesehen. Zum anderen ist es gerade in Zeiten wie diesen ganz gut, ein hohes Zufriedenheitsniveau zu haben, von dem aus man die Dinge ein wenig gelassener angehen kann.

Denn klar ist: Aktuelle Entwicklungen wie die Coronaausbreitung oder auch die Möglichkeit einer neuen Flüchtlingswelle können aufs Gemüt drücken.

„Umso wichtiger sind Signale, dass Politik und Verwaltung die Probleme so gut wie möglich im Griff haben.“

Umso wichtiger sind gerade in diesen beiden Fällen Signale, dass Politik und Verwaltung die Probleme so gut wie möglich im Griff haben. Das Virus bringt zunehmend persönliche Einschränkungen mit sich — was eher akzeptiert wird, wenn die Maßnahmen stets aktuell und auch plausibel dargestellt werden. Und was die Flüchtlingssituation betrifft, kann ohnehin nur gelten, was gestern Verteidigungsministerin und Innenminister betonten: Dass Österreich aus den Fehlern von 2015 gelernt hat.