Menschen mit Trisomie 21 haben viele Talente und Begabungen

Andreas Kinberger überzeugt mit seinem künstlerischen Schaffen

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Andreas Kinberger experimentiert gerne mit verschiedenen Materialien und Techniken. © Caritas

Der 21.3. symbolisiert das dreifache – statt normalerweise zweifache – Vorhandensein des 21. Chromosoms. Daher ist der 21. März auch der Welt-Down-Syndrom-Tag. Menschen mit Trisomie 21 haben wie alle anderen auch unterschiedliche Talente und Begabungen.

Stefan (29) ist einer von 9000 Menschen in Österreich mit Down-Syndrom. Er wohnt zu Hause auf dem elterlichen Bauernhof und ist mit Begeisterung im Kulinarium der Diakonie-Werkstätte Bad Hall tätig. Geschätzt wird an dem jungen Mann, der Märchen liebt, „seine Zuverlässigkeit und Fröhlichkeit“, sagt Werkstätten-Leiterin Michaela Mekina: „Er bringt ein gutes Klima ins Team.“

Die 19-jährige Agnes ist Computer-Freak und im Revital-Shop in Bad Hall integrativ beschäftigt – vom Auspreisen der Ware über die Shop-Gestaltung bis hin zum Kassieren. Ihr Motto: „Ich liebe das Leben.“

Unbefangen an jedes neue Werk

Andreas Kinberger aus Atzbach lebt seit nunmehr 46 Jahren in der Caritas-Einrichtung St. Pius in Steegen/Peuerbach und hat vor zehn Jahren auch seine kreative Seite entdeckt. Sein Selbstbewusstsein schöpft der Experimentalkünstler seither daraus.

„Ich mag beim Malen die große Fläche auf der Leinwand“, erklärt er. Dass er jetzt in der großen Dimension denkt, war eine schrittweise Entwicklung. Theresia Klaffenböck, Leiterin der Kunst St. Pius, schildert: „Anfangs war er auf kleine Flächen fokussiert. Der künstlerische Sprung in die Weite fiel ihm allerdings nicht schwer. Er geht stets mit großer Unbefangenheit an neue Materialien und neue Techniken heran. Bei ihm ist jedes Bild ein völlig autonomes Werk.“ Ist ein Kunstwerk fertig, freut sich Kinberger über das Geschaffene und zeigt es gerne her.

Künstlerisches Potenzial trotz Beeinträchtigung

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„Eine Behinderung beeinträchtigt nicht das künstlerische Potenzial. Das haben wir uns schon vor 22 Jahren gedacht. Damals legten wir das Fundament dafür, das künstlerische Schaffen der Menschen in St. Pius zu fördern“, so Klaffenböck.

Gemeinsam mit Künstlerin Andrea Hinterberger gibt sie Impulse, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Einmal im Jahr bekommt die Gruppe zudem in einem einwöchigen Workshop neue Inspirationen von externen Kunstschaffenden.

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