Mercedes-Benz EQA – Athlet aus der Steckdose

Nächster Elektro-Streich aus dem Hause Daimler. Dieses Mal hört der Wagen auf den Namen Mercedes-Benz EQA, ist ein kompaktes SUV und dank 190 PS Spitzenleistung fährt der frontgetriebene Fünfsitzer wendig und agil vor.

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Zuerst die Mittelklasse, dann die Kompaktklasse. Denn nach dem EQC hat Mercedes auch den EQA im Elektro-Portfolio, ein kompaktes, 4,46 Meter langes SUV, dessen Asynchronmotor maximal 190 Pferde und 375 Newtonmeter Drehmoment freilässt.

Außen erkannt man beim EQA rasch seine Zugehörigkeit zur Mercedes-Familie. Geschlossener schwarzer Kühlergrill, beidseitig angebrachte schwarze Embleme mit blauer Schrift der sanft ansteigenden A-Säule, ein prominent platzierter EQA-Schriftzug am geschwungenen Heck unterhalb des LED-Lichtbands und – keine Auspuffrohre (logischerweise).

Typenschein

Mercedes-Benz EQA 250

Preis: ab € 48.590,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 56.544,- unter anderem inklusive Fahrassistenz-Paket € 1362,-, Premium Paket 4662,-, Electric Art Line € 990,-, Sidebags im Fond € 468,- und Verkehrszeichen-Assistent € 372,-; einen Mercedes EQA (250) gibt es ab € 48.590,-
NoVA/Steuer: 0 %/ € 0,- jährlich
Garantie: 4 Jahre bis max. 160.000 km, 2 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung von innen nach außen, 8 Jahre bis max. 160.000 km auf den Akku
Service: alle 40.000 km oder jedes Jahr

Technische Daten:
Motor: Asynchronmotor, 140 kW/190 PS Spitzenleistung, 80 kW/109 PS Dauerleistung, max. Drehmoment 375 Nm
Getriebe: Eingangautomatik
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,9 s
Leistungsgewicht: 10,46 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 19,1 kWh
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 20,5 kWh

Eckdaten:
L/B/H: 4463/1834/1620 mm
Radstand: 2729 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1987/2470 kg
Kofferraum: 340-1320 Liter
Akku: 66,5 kWh
Reifen: 4 x 215/60 R18 102T auf 18“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC
Airbags: 6

Die Verwandtschaft zum Karosseriebruder GLA kann er zwar nicht verhehlen (dazu muss man sich nur mal die unnötig lange Motorhaube ansehen), muss er aber auch nicht – denn im E-Auto-Segment sind SUV ebenso gefragt und begehrt.

Das stylische Cockpit wiederum besticht mit feiner Verarbeitung und hochwertigen Materialien. Mercedesfahrer, die von Verbrennern umsteigen, müssen sich nicht – anders als bei VW – großartig umgewöhnen.

Infotainment, Gangschaltung, Bildschirme, Klimaanlage sind nahezu identisch mit den Benzinern; und das ist gut so. Neben der logischen Menüführung via Tasten auf dem wuchtigen Lederlenkrad, Touchpad in der breiten Mittelkonsole oder Druckbefehl auf dem rechten Bildschirm ist vor allem die Sprachsteuerung herausragend gut.

Darüber hinaus punktet der EQA mit langstreckentauglichen Vordersitzen, großen Ablagen und vernünftigen Platzverhältnissen vorne.

Der Athlet aus der Steckdose bringt allerdings auch knapp zwei Tonnen Leergewicht mit, die der E-Motor dennoch überraschend rasch in Fahrt bringt; auch wenn es nicht für Rekordwerte reicht, nicht einmal im Sportmodus. Die Rückgewinnung vulgo Rekuperation kann mittels Paddels beim Lenkrad in vier Stufen variiert werden und auch eine automatische, intelligente Rekuperation stellt der EQA bereit. Der sirrende Sound des Motors ist kaum hörbar und obwohl es hin und wieder bei vollem Leistungseinsatz in der Lenkung zieht und er in Kurven ein wenig mehr wankt, kann man mit ihm flott und engagiert fahren. Spät erst setzt so etwas wie zartes Untersteuern ein.

Die Assistenzsysteme sind hingegen schreckhaft, während die Rückfahrkamera gestochen scharfe Bilder liefert. Beim Verbrauch liegt er mit 20,5 Kilowattstunden deutlich über dem WLTP-Wert von 19,1 Kilowattstunden, der an sich nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
Der Vollständigkeit halber: Die Reichweite laut WLTP liegt bei gut 420 Kilometern.

Allerdings ist das tatsächliche Fahrverhalten ja nicht so, dass jeder – egal mit welchem Antrieb unterwegs – pausenlos Hunderte Kilometer fährt. Somit sind eher die Ladezeiten von Belang. Da schafft der EQA an der Wallbox eine Vollladung in fünfdreiviertel Stunden sowie an der Schnellladesäule eine Auffrischung von zehn auf 80 Prozent Akkustand binnen 30 Minuten.

Und apropos Akku: 66,5 Kilowattstunden fasst der und er ist – wie prinzipiell üblich – am Boden des Fahrzeugs verbaut. Das bringt einen tiefen Schwerpunkt und damit eine satte Straßenlage mit sich, geht jedoch auch zu Lasten der Beinfreiheit im Fond. Und mit 340 Litern ist das Volumen im zerklüfteten Kofferraum nicht gerade üppig und einen Frunk unter der Motorhaube gibt´s auch nicht.

Fazit

Mercedes hat mit der EQ-Marke eine starke Konkurrenz zu Tesla aufgebaut. Dass Premium etwas kostet, ist natürlich nichts Neues. Dementsprechend happig sind Grundpreis und Optionsliste – die Qualität, Materialgüte, Ladeschnelligkeit und Fahreigenschaften rechtfertigen dies dennoch.

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