Mercedes blieb in Jeddah Nebenrolle – Wolff: „Inakzeptabel“

Mercedes-Teamchef Toto Wolff © APA/APA/AFP/ANDREJ ISAKOVIC

Wenige Stunden vor der Oscar-Verleihung in Los Angeles hat Mercedes auch im zweiten Formel-1-Rennen 2022 nur eine bescheidene Nebenrolle ausgefüllt.

George Russell holte in Saudi-Arabien als Fünfter wohl das Maximum heraus, Lewis Hamilton machte auf Platz zehn einen WM-Punkt. „Inakzeptabel“ nannte Teamchef Toto Wolff die Form zu Saisonbeginn – eine bittere Erkenntnis für das erfolgsverwöhnte Team. „Wir werden den Kopf nicht hängen lassen“, versprach Hamilton aber.

Vor knapp vier Monaten hatte der Brite noch in Saudi-Arabien gewonnen, diesmal schleppte er sich schwer geschlagen ins Ziel. „Was die Balance angeht, hat sich das Auto gut angefühlt, aber es war einfach nicht schnell genug“, gestand der siebenmalige Weltmeister ein, was ohnehin für alle sichtbar war.

„Wir hatten Pech damit, wie sich die Situation mit dem virtuellen Safety Car gegen Rennende entwickelt hat, aber ich habe alles gegeben“, fügte er nach einem glücklosen Kampf hinzu.

War Hamilton nach einer Setup-Fehleinschätzung nur von Grid-Position 15 ins Rennen gestartet, hatte Russell als Quali-Sechster zumindest zu Beginn Tuchfühlung mit der Spitze des Feldes. Der 24-Jährige konnte das Tempo der Paarungen bei Red Bull und Ferrari jedoch nicht mitgehen, auch eine echte Safety-Car-Phase änderte daran nichts.

„Es war ein starkes Rennen, was die Maximierung unseres Punktepotenzials angeht. Das Auto fühlte sich gut an, aber es fehlt uns einfach an Abtrieb, weil wir das Auto nicht tief genug abstimmen können“, erklärte der Brite.

„Uns fehlt einfach die Pace“, sagte auch Wolff. Mercedes habe derzeit „überall Defizite“, der Saudi-Arabien-GP „hat gezeigt, wo wir derzeit stehen“. „Das Gesamtbild ist ernüchternd, und es ist klar, dass wir weiter hart arbeiten müssen, wenn wir in Melbourne eine bessere Performance zeigen wollen“, ergänzte der Wiener. „Im Moment machen wir Babyschritte, wir müssen aber größere Sprünge machen“, forderte Russell. Gelingt nicht rasch die Wende, droht den „Silberpfeilen“ erstmals seit 2013 wieder ein Mauerblümchen-Dasein in der WM.

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