Mercedes EQS – Premium plus Reichweite

Der Mercedes EQS setzt als elektroautomobile Speerspitze im Limousinensegment Maßstäbe in jederlei Hinsicht.

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Es gibt Testautos, die gehören zum Berufsalltag. Beispielsweise, weil es sich um die xte Auflage eines Modells handelt. Es gibt Testautos, auf die ist man gespannt. Beispielsweise, weil es sich um eine besonders sportliche oder extravagante Version eines bestimmten Modells handelt.

Es gibt Testautos, auf die freut man sich. Beispielsweise, weil man die Automarke mag. Und es gibt Testautos, auf die freut man sich unbändig wie ein kleines Kind kurz vor Weihnachten. In die letzte Kategorie fällt der Mercedes EQS.

Typenschein

Mercedes EQS 580 4MATIC

Preis: ab € 140.100,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 171.636,- unter anderem inklusive Premium Plus Package € 17.274,-, AMG Line Exterieur € 5496,-, MBUX Augmented Reality Head-up-Display € 1392,-, Hinterachslenkung € 1626,- und schwarze Nappalederpolsterung € 1626,-; einen Mercedes EQS (450+) gibt es ab € 115.880,- NoVA/Steuer: 0 %/ € 0,- jährlich Garantie: 4 Jahre bis max. 160.000 km, 2 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung von innen nach außen, 8 Jahre bis max. 160.000 km auf den Akku Service: alle 40.000 km oder jedes Jahr

Technische Daten: Motor: zwei permanenterregte Synchronmotoren, 385 kW/523 PS Spitzenleistung, max. Drehmoment 855 Nm Getriebe: Eingangautomatik Antrieb: Allradantrieb Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 4,3 s Leistungsgewicht: 5 kg/PS WLTP-Verbrauch: 21,4 kWh VOLKSBLATT-Testverbrauch: 21,5 kWh

Eckdaten: L/B/H: 5216/1926/1512 mm Radstand: 3210 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2613/3135 kg Anhängelast gebr./ungebr. 750/750 kg Kofferraum: 610-1770 Liter Akku: 120 kWh Reifen: 4 x 265/40 R21 105H auf 21“-Alus

Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/ RSR/LKA/ACC/RCTA/TPMS Airbags: 8

Denn der EQS ist nicht nur das elektrische Pendant zur S-Klasse der Schwaben – er geht weit darüber hinaus, weil er eben die E-Mobilität in neue Sphären hebt wie sonst nur der Porsche Taycan. In Sachen Eleganz, Innenraumgestaltung, Raumgefühl und Reichweite (wir reden von deutlich mehr als 550 Kilometern in der Praxis) setzt der EQS in dem Segment Maßstäbe, die seinesgleichen suchen.

Sicherlich: Das hat seinen Preis, denn der EQS 580 4MATIC kostet schon ab Werk 140.000 Euro – und fällt damit weit aus allen Förderungsrichtlinien hinaus. Der betuchten Klientel wird es egal sein, denn allein die Extras – etwa AMG Line Exterieur, Hinterachslenkung, Nappaleder oder Head-up-Display – kosten so viel wie zwei Dacia Spring. Somit summiert sich der Kaufpreis auf stolze 171.636 Euro: Dafür bietet die 5,22 Meter lange Limousine den maximal fünf Passagieren ein Premium-Fahrgefühl mit so gut wie allen Annehmlichkeiten, die man sich nur wünschen kann.

Da verbringt man also lieber die Zeit im Wagen als im Wohnzimmer, denn das Infotainmentsystem, die riesigen Bildschirme, die Sitzheizung und -kühlung, die Massagefunktion und die Klimaanlage sorgen für wohlige Lounge-Atmosphäre mit Premiumanspruch. Überraschend ist, dass der Wagen kein Hingucker ist – dafür ist er zu bieder und unauffällig gehalten.

Zwei permanenterregte Synchronmotoren bringen den gut zweieinhalb Tonnen schweren Wagen – der standardmäßig im Komfortmodus startet – blitzschnell auf Touren. Selbst im Eco-Modus ist die Beschleunigung galant, im Sportmodus ist diese fast atemberaubend. Dabei bringen die E-Motoren ihre maximal 523 Pferde und 855 Newtonmeter felsenfest über alle vier Räder auf die Straße. Die Rekuperation ist via Schaltwippen am Lenkrad dreistufig einstellbar.

Die großen Stärken des EQS sind indessen das galante Cruisen – egal, ob auf der Autobahn oder auf der Landstraße – sowie sein überraschend geringer Verbrauch, der sich in der Praxis bei weniger als 22 Kilowattstunden einpendelt. Bei moderater Fahrweise sind sogar weniger als 20 Kilowattstunden drinnen. Das, und der 120 Kilowattstunden große Akku, sorgen für eine famose Reichweite von bis zu 600 Kilometern – und beim Gleichstromaufladen gönnt sich der EQS in der Praxis bis zu 185 Kilowatt, wenn es die Ladesäule hergibt. Dank Hinterachslenkung ist die Limousine überraschend wendig, was man bei 3,21 Metern Radstand nicht vermuten würde. Herausragend sind zudem die präzise Lenkung, die bombenfesten, fein dosierbaren Bremsen sowie die umsichtige Assistenzarmada. Einzig die Wankbewegungen bei schnellen Lastwechseln sind irritierend.

Der opulente Innenraum mit seinen drei Bildschirmen ist, wie schon erwähnt, eine einzige Wohlfühlzone. Und wie es sich für ein Oberklasse-Fahrzeug gehört, funktionieren Menüführung, Sprachsteuerung, Smartphonekopplung, Navigation nahezu perfekt.

Beim wuchtigen Lederlenkrad muss man sich an die Bedienung der Touchfelder erst einmal ein wenig gewöhnen und die Touchbereiche in der Mittelkonsole für Fahrmodi und EQ-Daten (Reichweite, Verbrauch) reagieren manchmal träge. Das sind aber auch die einzigen Kritikpunkte, denn ansonsten findet sich beim geschwungen designten EQS-Innenraum kein Haar in der Suppe, vielmehr jede Menge Leder, Chrom und Holz in hochwertiger Verarbeitung.

Fazit

Das aktuell wohl beste Elektroauto auf dem Markt, das natürlich auch seinen Preis hat.

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