Mit aller Kraft gegen den „Stimmungskiller“

Corona-Lockdown: Präsidentin Doris Hummer sieht ihre WKOÖ als „Fels in der Brandung“ – Oberösterreich soll mithilfe einer Reihe von Aktionen gestärkt aus der Krise hervorgehen

WKOÖ-Präsidentin Hummer
WKOÖ-Präsidentin Hummer © APA/Fotokerschi.at/Kerschbaummayr

Österreich hat nun schon 250 Tage Corona-Ausnahmezustand hinter sich. Und noch ist kein Ende der Pandemie in Sicht, das Land befindet sich mitten im zweiten harten Lockdown. „Es ist für Österreich die schwierigste wirtschaftliche Phase seit dem Zweiten Weltkrieg“, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer anlässlich der Tagung des Erweiterten Präsidiums der Wirtschaftskammer OÖ am Mittwoch.

Am Montag – also einen Tag vor dem neuen Lockdown – liefen die Telefone in der Interessenvertretung heiß, wie am Mittwoch gemeinsam mit WKOÖ-Direktor-Stv. Gerald Silberhumer im Online-Pressegespräch erläutert wurde: „Wir führten 3000 Telefonate an diesem Tag, das sind fünfmal so viele Anrufer als normal. Diese Zahlen zeigen uns, dass die WKOÖ weiterhin wie ein Fels in der Krisenbrandung steht, um den oö. Mitgliedsbetrieben Sicherheit und Perspektiven zu geben.“

Und das wird auch bitter notwendig sein: Österreichs prognostiziertes Wachstum für 2021 wurde mittlerweile nach unten korrigiert und liegt derzeit bei 2,8 Prozent. „Der Sommer war gut, es konnte viel nachgeholt werden, aber mit dem Lockdown gibt es nun einen Stimmungskiller. Dagegen müssen wir ankämpfen.“ Ziel sei jetzt, so Hummer, Arbeitslose schnell wieder zu qualifizieren: „Es gibt genügend offene Stellen.“

Zankapfel Quarantäne

Ein großer Zankapfel bleibt die Problematik um die Quarantäne-Dauer: In dieser befinden sich aktuell 38.000 Menschen, viele davon vorsorglich. Der Appell an die Politik: „Wir brauchen hier klar unter 10 Tage.“

Ganz wesentliche Unterstützung sieht Hummer auch in der Schaffung von Corona-Schnellteststationen für Unternehmen. In Linz gibt es eine Station neben dem Wifi – dort wurden bereits mehr als 1000 Tests durchgeführt – und seit kurzem eine in Vöcklabruck. Dieser Bereich soll weiter ausgebaut werden. Auch die seit dem Frühjahr bekannte Online-Plattform lieferserviceregional.at laufe gut. Hummer appellierte weiter an die Konsumenten, das Angebot zu nutzen.

Digitalisierung forcieren

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„Wir müssen gestärkt aus der Krise hervorgehen. Das heißt auch, dass die Betriebe die Zeit nützen müssen, um besonders im digitalen Angebot für ihre Kunden nachzuschärfen“, so Hummer.

37 Mio. Euro seien in der „Pipeline“ für spezifische Beratungsangebote sowie für die Fachkräfteinitiative. „Das Motto ,Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut’ hat noch nie so sehr gestimmt, wie in dieser Krise.“hu

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