Mit Workshops gegen Extremismus

Minister Faßmann (ÖVP) kündigt Präventionsmaßnahmen an Schulen an

Im April startet das Bildungsministerium eine großangelegte Kursreihe zur Extremismusprävention. In den folgenden drei Jahren sollen demnach 3000 Workshops zu Gewaltprävention, Sensibilisierung zu Vorurteilen, Konfliktmanagement und Selbstreflexion an Schulen stattfinden, hieß es am Freitag in einer Aussendung. Insgesamt 75.000 Schüler sollen damit erreicht werden.

„Mit den ab dem nächsten Semester startenden Workshops leisten wir einen wichtigen Beitrag an Österreichs Schulen zur Bekämpfung ex- tremistischer Tendenzen. Das Ziel ist klar: Extremismus in all seinen Ausformungen soll bereits frühzeitig im Schulalter thematisiert und die Schülerinnen und Schüler entsprechend aufgeklärt werden“, betont Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP). „Durch dieses Bewusstmachen sollen Schülerinnen und Schüler für dieses wichtige Thema sensibilisiert und ihre Resilienz gegenüber Radikalisierungstendenzen gestärkt werden.“

Zwei Millionen Euro

Insgesamt stellt das Bildungsministerium für das Projekt zwei Millionen Euro zur Verfügung. Neben den Workshops selbst fließen die Mittel auch in verbesserte Angebote an den Pädagogischen Hochschulen (PH), wo die Lehrerfort- und -weiterbildung stattfindet, um das Thema auch bei den Pädagogen bewusst zu machen.

Geplant sind die Workshops für alle Altersgruppen von der Volksschule bis zur Matura, jeder soll drei bis vier Unterrichtseinheiten dauern. Die Durchführung sollen externe Fachexperten übernehmen, die Ausschreibung dafür läuft über den OeAD und startet im Jänner. Fachexpertise und inhaltliche Unterstützung zu den Auswahlkriterien kommt vom Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie der Universität Innsbruck und von der Beratungsstelle Extremismus.

Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) sagte, dass gerade junge Menschen besonders gefährdet seien, sich zu radikalisieren: „Daher sind die Workshops, die bei den ersten Anzeichen von radikalen Tendenzen ansetzen und sie direkt an der Wurzel bekämpfen, ein wichtiger Baustein im großen Ganzen, denn wir können nur in einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung erfolgreich im Kampf gegen Radikalisierung sein.“ Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) sprach von einem wichtigen „Schritt für einen gesamtheitlichen Ansatz, um die Entwicklungen von Extremismus rasch im Keim zu ersticken“.

Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger von der Schülerunion begrüßte das Projekt. Es sei wichtig, bei solch heiklen gesellschaftlichen Themen schon in der Schule anzusetzen.

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