Mitsubishi L200: Lastendiamant – seit 1978

416.000 Mitsubishi L200 sind auf und abseits Europas Straßen unterwegs. Mit gutem Grund: Die japanische Pick-up-Legende ist eine Bank in Sachen Verlässlichkeit, Arbeitskraft und Qualität. Das gilt auch für die sechste Generation, wie der Test offenbart.

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Forte, so hieß der Mitsubishi-Pick-up anno 1978, als er das Licht der Welt erblickte. Seitdem haben sich die Japaner mit ihrem dann in L200 umbenannten Arbeitstier einen Namen gemacht.

Mehr als 4,7 Millionen Exemplare ihres Evergreens wurden bis dato verkauft, in Österreich rangiert der als Klub- und Doppelkabine erhältliche Pick-up auf Rang drei. Jetzt geht der L200 bereits in seine sechste Generation, dabei wurde der Pick-up behutsam modernisiert.

So bleibt das Gesicht mit der großvolumigen Schürze weiterhin massiv und kantig, während die Scheinwerferschlitze auf den ersten Blick nicht so recht zum Rest der Front zu passen scheinen. Die Mitsubishi-Designer haben die Motorhaube um 40 Millimeter angehoben, was das 5,305 Meter lange Lastentier noch bulliger erscheinen lässt.

Typenschein

Mitsubishi L200 Diamond 2,2 DI-D Doppelkabine

Preis: ab € 40.690,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 40.690,-; einen Mitsubishi L200 (Work Edition 2,2 DI-D Klubkabine) gibt es ab € 26.990,-
NoVA/Steuer: 0 %/ € 1144,80 jährlich
Garantie: 5 Jahre bis max. 100.000 km, die ersten zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 8 Jahre bis max. 160.000 km auf definierte Hochspannungs-Komponenten
Service: alle 20.000 km oder jedes Jahr

Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Common-Rail, Turbolader, Partikelfilter, 2268 cm³, 110 kW/150 PS bei 3500 U/min, max. Drehmoment 400 Nm bei 2000 U/min
Getriebe: Sechsgangschaltung
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 174 km/h
Leistungsgewicht: 13,78 kg/PS
MVEG-Verbrauch: 9,7 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 10,1 Liter
CO2-Ausstoß: 200 g/km
NOx: 0,109 g/km; Euro 6d-TEMP

Eckdaten:
L/B/H: 5305/1815/1775 mm
Radstand: 3000 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2067/3110 kg
Pritschenlänge: 1520 mm
Pritschenbreite: 1470 mm
Pritschenhöhe: 475 mm
Tank: 75 Liter (Diesel)
Reifen: 4 x 265/60 R18 110H auf 18“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/RCTA
Airbags: 7

Geländedaten:
Bodenfreiheit: 205 mm
Böschungswinkel vorne: 30°
Hinten: 22°
Rampenwinkel: 24°

Dahinter steigt die große Frontscheibe sanft an, während die außen puristisch gehaltene Doppelkabine ganz sanft nach unten gleitet und schlussendlich in die robuste Ladefläche mündet. Optisch nicht der große Wurf, aber dennoch ein gefälliger Anblick.

Im Innenraum erfreut ein komplett neues Design das Auge des Betrachters. Der L200 vermittelt so eine leichtere Bedienbarkeit und einen Qualitäts-Look; wegen der gut verarbeiteten soften Materialien und wegen des logisch strukturierten Cockpits. Prinzipiell schafft der L200 so den Spagat zwischen Nutzfahrzeug und Pkw. Das Platzangebot ist darüber hinaus üppig – vorne wie hinten. Auch in Sachen Bedienbarkeit erweist sich der 40.690 Euro teure Wagen souverän.

Serienmäßig ist er annehmbar ausgestattet, in der höchsten Ausstattungslinie namens Diamond fährt er unter anderem mit LED-Leuchten, Klimaautomatik, Lenkradheizung, sieben Zoll großem Touchdisplay, Lederausstattung, Tempomat, Rückfahrkamera und Regen- und Lichtsensor vor. Was allerdings fehlt ist ein Navi – auch wenn das der Geländekraxler vielleicht nicht unbedingt notwendig hat, weil er eh fast überall hinkommt.

Standardmäßig steuert der 150 PS starke knurrende Vierzylinder-Dieselmotor die Hinterräder an, Allrad ist bis 100 km/h zuschaltbar. Die 150 Pferdchen und das maximale Drehmoment von 400 Newtonmetern sind für den Zweitonner ausreichend, Geschwindigkeitsrekorde stellt man mit dem L200 jedenfalls keine auf. Die Straße ist auch nicht unbedingt das Lieblingsmetier des prinzipiell hart gefederten Pick-ups, der in Laem Chabang (Thailand) vom Band läuft. Auf Asphalt fährt er sich recht schwammig, holprig und erinnert mehr an einen Lastwagen als an einen Pkw – und im Grunde liegt er auch irgendwo zwischen diesen beiden Polen. Die Sechsgangschaltung ist zumindest ausreichend exakt, die Bremsen lassen sich gut dosieren und die Übersicht geht aufgrund der hohen Sitzposition – zum Einstieg braucht man fast schon eine Leiter – schwer in Ordnung.

Über Stock und Stein ist der L200 dann souverän unterwegs. Erwähnenswert sind hier vor allem die 24 Grad Rampenwinkel, 30 Grad Böschungswinkel vorne und natürlich die Geländeuntersetzung sowie die zuschaltbare Differenzialsperre an der Hinterachse. Die sagenhaften 45 Grad Neigungswinkel lassen den mit Blattfedern ausgestatteten Pick-up auch im Gelände nicht im Stich. Die erstmals im L200 verfügbare Bergabfahrhilfe ist ebenfalls über alle Zweifel erhaben. Ein Lastentier war der Mitsubishi eh schon immer, und er bleibt es auch. Davon zeugen 3110 Kilogramm maximal zulässiges Gesamtgewicht und 3100 Kilo Anhängelast. Allzu durstig wird der Selbstzünder übrigens nicht – im Schnitt lässt sich der Fünfsitzer mit gut zehn Litern je hundert Kilometer bewegen.

Fazit: Gelungenes Update der Pick-up-Legende. Das Preis-Leistungs-Verhältnis geht in Ordnung, die Fahreigenschaften sind vor allem im Gelände fulminant und er bleibt auch in seiner sechsten Generation ein wendiges Arbeitstier. Für Unternehmer zusätzlich interessant: die steuerlichen Vorteile wegen seiner Vorsteuerabzugsberechtigung und dem Wegfall der NoVA.

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