Mitsuko Uchida: Diabelli Variationen

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Endlich, möchte man sagen zum neuesten Album der japanischen Pianistin Mitsuko Uchida (73), deren letzte CD sechs Jahre zurückliegt. Und noch einmal endlich, denn auf die Diabelli-Variationen op. 120 der unvergleichlichen Interpretin hat man längst gewartet.

Wohl ist der gigantische Zyklus von 33 Stücken keine Rarität im Repertoire großer Pianisten, aber bei Mitsuko gibt es erwartungsgemäß ungewöhnlich Neues zu entdecken. Neben der selbstverständlichen technischen Bewältigung sind es die von Beethoven gesetzten Kontraste bei Uchida, die eine überaus spannende Gestaltung jeder einzelnen Variation offenlegen.

Das Alte und Neue stehen in dem Werk nebeneinander, führen aber innerhalb der Entwicklungsarchitektur zu einer höheren Einheit. Es dominiert das Prinzip des ausgleichenden Gegensatzes. Strenger Kontrapunkt wechselt zu zarten Tönen. Zeigt Uchida ihre entfesselte Virtuosität, können sich rasch lyrische Passagen durchsetzen.

In schillernden Farben führt Beethovens Musik den Hörer fast zu träumenden Meditationen. Und wird bald geweckt, wenn schroff akzentuierte Themen plötzlich sich so gebärden, als würden sie die Musik gegen den Strich bürsten. Besonders auffallend ist das Finale der Variationskette mit der Zweiteiligkeit des Diabelli-Themas und dem reichen musikalischen Spektrum, das Beethoven ausführlich bezeichnete.

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