Mobilität wird elektrisch, einspurig und öffentlich

Die Mobilität der Zukunft wird elektrisch, einspurig und öffentlich. Diese Schlüsse zog das Linzer IMAS-Institut aus einer Studie, die es am Mittwoch in Kooperation mit ocay AutoAbo GmbH in einer Pressekonferenz in Linz präsentierte.

Für ein Autoabo oder Abonnements für Fahrräder, Häuser, Wohnungen oder Handys interessiert sich die Generation Z (16 bis 24 Jahre) doppelt so stark wie Menschen ab 60 Jahren. Insgesamt kann sich ein Viertel der Befragten ein Autoabo vorstellen.

Rund 40 Prozent der Befragten – 1.001 Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Jahren in persönlichen Interviews – glauben an eine starke Veränderung im Bereich der Mobilität. Vor allem höher Gebildete seien davon überzeugt, es zeige sich bei dieser Frage auch kein Altersgefälle, so IMAS.

„Der Veränderungseindruck ist groß“, ergänzte IMAS-Forscher Paul Eiselsberg. Es brauche drei bis sieben Prozent Early Adepters, um etwas in den Markt zu bringen. Er glaubt, „dass Fahrräder durch E-Bikes noch mal eine Renaissance erleben werden“.

Ganz sicher sind sich die Befragten, dass die Nutzung von E-Bikes (87 Prozent), Fahrrädern (83) und E-Mobilität (81) zunehmen wird. 80 Prozent meinen, die Nutzung von Öffis in den Städten werde zunehmen, 78 Prozent sehen das für E-Scooter im urbanen Raum und mehr als drei Viertel glauben, dass für größere Distanzen in Zukunft Züge mehr genutzt werden.


Deutlich mehr als die Hälfte sieht Carsharing im Kommen, etwas weniger wasserstoffbetriebene Autos und gut die Hälfte sieht in Zukunft Drohnen Pakete zustellen. Ausgedient haben hingegen Kreuzfahrtschiffe und Flugreisen. 57 bzw. 51 Prozent gaben an, dass deren Nutzung abnehmen wird. 37 Prozent sahen das für Pkw so.

Was Abos betrifft, können sich das die Umfrageteilnehmer noch am ehesten für Autos und Fahrräder vorstellen, ungefähr ein Viertel gab sich daran interessiert, 58 bzw. 63 Prozent zeigten kaum Interesse. Ambivalent: Für 52 Prozent spricht für das Abo, dass kein hoher Kaufpreis zu zahlen ist, im Gegenzug glauben 39 Prozent nicht, dass sie mit einem Autoabo insgesamt deutlich weniger zahlen als bei einem Kauf.

Dass man sich um Versicherung, Werkstatttermine u.ä. nicht kümmern muss und immer gut gewartete und neue Pkw hat, sieht gut die Hälfte als Argument für ein Autoabo. Das unterstrich ocay-Mitgründer Bernhard Aichinger: „Der Kunde muss nur tanken und gelegentlich das Auto waschen.“ Das sei der große Vorteil gegenüber einem Kauf oder Leasing. Das Abo – je nach Modell 296 bis 1.599 Euro monatlich – läuft sechs, zwölf oder 24 Monate, vergeben werden ausschließlich Neuwagen, auch Elektroautos. Im Februar kam man österreichweit auf den Markt und hat heuer 500 – überwiegend private – Kunden. Für 2022 sind bereits 700 Fahrzeuge vorbestellt.

Abosysteme für Handys, Laptops, Drucker und Uhren stießen auf wenig Gegenliebe: 70 Prozent bis drei Viertel der Teilnehmenden können sich das eher nicht vorstellen, lediglich zwölf bis 18 Prozent zeigten Interesse. Bei Häuser und Wohnungen war immerhin noch ein Fünftel interessiert, während zwei Drittel die Abo-Möglichkeit ablehnten.

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