Bevor morgen bei MAN in Steyr in einer Urabstimmung der Belegschaft die Entscheidung über die Zukunft der Lkw-Produktion fällt, warnt die Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS) vor den fatalen Folgen einer Werksschließung.
Wie der Leiter des Instituts, Uni-Professor Friedrich Schneider, errechnet hat, droht Österreich der Verlust von insgesamt 8400 Arbeitsplätzen sollte das Werk tatsächlich geschlossen werden.
Dazu würde die inländisch wirksame Wertschöpfung von 737 Millionen Euro entfallen. Dies führe in Österreich zu einem Rückgang des BIP von 957 Millionen Euro, so die Analyse Schneiders.
„Schließung verhindern“
„Aus dieser Studie werden einerseits die enormen Leistungen der MAN-Mitarbeiter sichtbar, andererseits auch die weit über das Werk selbst ausstrahlende volkswirtschaftliche Wirkung für die ganze Region und den Wirtschaftsstandort Österreich“, so IWS-Geschäftsführer Gottfried Kneifel.
Deshalb sollten — so Studienautor Schneider – die Bemühungen darauf gerichtet sein, eine Schließung zu verhindern und alle Anstrengungen unternommen werden, den kontinuierlichen Fortbestand des Werkes zu sichern.
Wie berichtet, will die MAN-Führung in München das Werk in Steyr mit Ende 2022 schließen. Im Raum steht nun die Übernahme durch die WSA Beteiligungs GmbH des früheren Magna-Chefs Siegfried Wolf.
Der Investor hat in den vergangenen Tagen der Belegschaft seine Pläne informiert. Unter anderem sind eine Verkleinerung der Stammbelegschaft von 1845 auf 1250 Personen sowie Gehaltskürzungen geplant.
Die Mitarbeiter sollen morgen in einer Urabstimmung über die Akzeptanz der Pläne abstimmen. Sollte das Angebot Wolfs abgelehnt werden, gilt die Schließung des Werks als wahrscheinlichste Variante.