SV Ried will die Kirche im Dorf lassen

Aber Rieds Ausgangsposition im Kampf um Klassenerhalt ist sehr gut

Die SV Ried jubelte am Samstag über einen 2:1-Erfolg gegen St. Pölten und machte damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Die SV Ried jubelte am Samstag über einen 2:1-Erfolg gegen St. Pölten und machte damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. © AFP/EXPA-Hackl

Der Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga ist für die SV Guntamatic Ried durch den 2:1-Erfolg am Samstag gegen Schlusslicht St. Pölten in greifbare Nähe gerückt, der Vorsprung auf die Niederösterreicher beträgt damit bereits acht Punkte. Im Lager der Innviertler reagiert aber weiterhin die Vorsicht, wie diese Aussagen belegen:

„Die Ausgangslage ist gut, mit einem Punktgewinn am Dienstag (im Rückspiel in St. Pölten/Anm.) wäre sie noch besser“, erklärte Mittelfeld-Motor Marcel Ziegl. Aber: „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen, vom fixen Klassenerhalt zu sprechen wäre verfrüht“, so der Torschütze zum 2:1 per Freistoß.

Siegtreffer dank Trick

Bei dem Rieder Spieler kniend eine zweite Mauer bildeten und Torhüter Riegler damit die Sicht nahmen. „Nicht zu halten“, grinste Trainer Andreas Heraf. Diese Variante, die vor vielen Jahren Adam Kensy als Trainer und Tino Wawra als Spieler bei Blau-Weiß Linz aufgebracht hben, setzten die Oberösterreicher mit Stefan Nutz als Schützen schon letztes Jahr einmal ein. Der Initiator war der damalige Co-Trainer Heraf. „Er hatte einen großen Anteil am Aufstieg und brauchte jetzt keine Eingewöhnungszeit“, weiß Ziegl.

Der Schlüssel zur Trendwende sei aber der 3:2-Erfolg über Hartberg (nach 0:2) im ersten Match unter Cheftrainer Heraf gewesen: „Wenn man in einer Negativspirale ist, ist das erste Erfolgserlebnis das Wichtigste. Das hat mental viel freigesetzt“, so Ziegl.

Abschiedsgeschenk

Trainer Heraf saß daneben und nickte. Zugleich warnte er: „Wir sind auf einem guten Weg, aber wenn du am Dienstag verlierst, bist du wieder mittendrin.“

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Gefeiert wurde in der Kabine trotzdem. Peter Grüblinger hört nach 30 Jahren aus privaten Gründen auf: „Wir wollten ihm einen Sieg zum Abschied schenken.“ Schon bei den Toren von Ante Bajic und Ziegl waren die Schützen samt Teamkollegen zum Masseur gelaufen und hatten eine Jubeltraube gebildet.

Dass die Rieder derzeit vor allem effizient spielen, stellte Heraf gar nicht in Abrede. „Das ist nicht immer schön anzusehen. Aber wir sind keine Mannschaft, die alle in Grund und Boden spielt. Wir setzen uns mit unseren Mitteln zur Wehr, denn in der Qualifikationsgruppe geht es ums nackte Überleben“.

Von Roland Korntner

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