Musikalisches Jahrhundertphänomen zum Start in die Herbstsaison

Landestheater: Linzer Musicalensemble inszeniert „Piaf“

Daniela Dett in der Titelrolle: „Piaf“
Daniela Dett in der Titelrolle: „Piaf“ © R. Winkler

Aus der Gosse kommend wird Edith Piaf zur größten Chansonnette aller Zeiten, unzählige Amouren, Alkohol, Krankheit führen zu ihrem frühen Tod mit nur 47 Jahren. Todkrank bekennt sie in ihren letzten Bühnenauftritten: „Non, je ne regrette rien!“ — Ich bereue nichts!

Der Spielplan für die Saison 20/21 stand bereits fest. Das Musical „Fanny und Alexander“ war fertig geprobt, am 4. April sollte Premiere sein. Dann warf Corona auch am Landestheater Linz alles über den Haufen. Fanny und Alexander auf 2021 verschoben!

Nach einer Saison, die so außergewöhnlich endete, startet die Musicalsparte nun mit einer außergewöhnlichen Protagonistin in die neue Saison: Edith Piaf

Am 18. September feiert das Musical um das musikalische Jahrhundertphänomen am Musiktheater Premiere. Eine „Tour de Force“ für Hauptdarstellerin Daniela Dett, die diese Monsteraufgabe nahezu im Alleingang zu stemmen hat. Für sie ein Lebenstraum, der Höhepunkt ihrer Karriere.

Linz kann aus dem Vollen schöpfen

Die Textfassung von „Piaf“stammt von der britischen Autorin Pam Gems. Ihr Porträt der einzigartigen Künstlerin feierte besonders in den 1970er und -80er-Jahren weltweit in Schauspielhäusern Erfolge. Die deutsche Neu-Übersetzung einer Fassung von 2008 wird in Linz uraufgeführt. Anzahl und Art der Chansons, die eingearbeitet werden, samt Arrangements und Positionierung, obliegen der jeweiligen Inszenierung. Hier kann Linz gegenüber allen Schauspielhäusern aus dem Vollen schöpfen, aus dem hervorragenden Musicalensemble alle Typen besetzen, mit Publikumsliebling Dett die Hauptrolle so positionieren, wie es dem Wesen und der Art der Piaf entspricht — eine zierliche Gestalt, die Unglaubliches auf die Bühne zu stellen in der Lage war.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Erfahrung mit dem Stück bringt Regisseur Matthias Davids aus einer „Piaf“-Inszenierung in Oslo mit. Mehr als 20 Chansons arrangierte der musikalische Leiter Tom Bitterlich, neben wenigen unbekannten Liedern die ganz großen Hits.

Edith Piaf ist eine Naturgewalt, ein Mythos. Eine Frau die keine Kompromisse eingeht, die sich hingibt, bedingungslos und ohne Maß, an ihr Publikum und ihre Männer, die sie rasch und gnadenlos durch den nächsten ersetzt, darunter ein erfolgloser Westernliedersänger, der mit ihrer Hilfe zum charismatischen Yves Montand wird, und Charles Aznavour, dem sie eine schönere Nase spendiert. Große Musiker schreiben ihr die Lieder auf den Leib. Von den wenigen Texten, die sie selbst verfasst, gelangt „La vie en rose“ zur Weltberühmtheit. George Moustaki, der für sie das wohl berühmteste Lied „Milord“ schreibt: „Kein Maler, und wäre er noch so genial, hätte ihre Silhouette besser zeichnen können als die Scheinwerfer der Bühne“. Auf eben dieses Scheinwerferlicht kann man sich nun in Linz freuen.

Coronabedingt finden nur rund 550 Besucher Platz im Musiktheater. Die öffentlichen Generalprobe und weitere Previews mit Publikum nutzen Ensemble und Management noch zum Feintuning bis zur Premiere.

Termine und Karten: www.landestheater-linz.at

Das könnte Sie auch interessieren