Muslim-Jugend will Polizeischutz

Verein möchte außerdem Beschwerde bei Datenschutzbehörde einlegen

Mosque

Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) fordert Polizeischutz für Betroffene, deren Adressen in der von der Dokumentationsstelle Politischer Islam vorgelegten „Islam-Landkarte“ veröffentlicht wurden.

Die von Ednan Aslan, Professor für islamische Religionspädagogik an der Universität Wien, initiierte Karte stelle Muslime „unter Generalverdacht“, so MJÖ-Bundesvorsitzende Sabir Ansari.

Für MJÖ-Pressesprecherin Hager Abouwarda ausschlaggebend ist der Kontext der Präsentation unter dem Dach der Dokumentationsstelle Politischer Islam.

Angriffe gegen Muslime sowie die Schändung einer Moschee in Graz seien seit der Veröffentlichung der Karte publik geworden. Die MJÖ kündigte deshalb vier Schritte an: In einem Auskunftsbegehren an die Verantwortlichen möchte sie erfragen, woher die gesammelten Daten stammen und wie mit ihnen umgegangen wird. Auch anderen Betroffenen riet Ansari, davon Gebrauch zu machen.

Aufgrund des „massiven Sicherheitsrisikos“, das nun auf Muslime zukomme, fordert der Verein die Löschung der Karte und will Beschwerde bei der Datenschutzbehörde einlegen. „Wir fordern umgehend Polizeischutz für alle Einrichtungen, Moscheen und Personen, die von der Veröffentlichung der Adressen betroffen sind“, so Ansari. Privatadressen von Vereinen, die keinen Bürositz haben, seien veröffentlicht worden.

Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) erklärte, die „Islam-Landkarte“, die Informationen über 600 muslimische Vereine enthält und deren Stellung zum politischen Islam auslotet, könne auch für Muslime selbst von Nutzen sein.

Es gehe bei dem Projekt um österreichische Vereine, die ihre Daten bekanntgeben, in Österreich um Mitglieder werben und Fördergelder lukrieren wollen. Wie groß die Gefahr aus dem islamistischen Eck sei, würden nicht zuletzt die Morddrohungen gegen beteiligte Wissenschafter zeigen.

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