Nach Unfall-Drama in Südtirol: Siebentes Opfer starb im Spital

27-Jähriger fuhr mit 1,97 Promille intus in deutsche Urlaubergruppe – Ein Patient befindet sich noch in „sehr kritischem Zustand“

Ein Bild des Grauens bot sich den Einsatzkräften in Luttach in Südtirol. Ein Alkolenker hatte junge Touristen „niedergemäht“. Die Bilanz: Sieben Tote, drei Schwer- und sieben Leichtverletzte
Ein Bild des Grauens bot sich den Einsatzkräften in Luttach in Südtirol. Ein Alkolenker hatte junge Touristen „niedergemäht“. Die Bilanz: Sieben Tote, drei Schwer- und sieben Leichtverletzte © APA/FFLuttach

LUTTACH – Nach dem schrecklichen Verkehrsunfall in Luttach in Südtirol ist am späten Montagnachmittag in der Innsbrucker Klinik eine der vier Schwerverletzten — eine junge Frau — gestorben. Somit stieg die Zahl der Todesopfer auf sieben, eine weitere Person befindet sich in sehr kritischem Zustand, hieß es. Der Unfalllenker (27) befand sich unter Polizei-Bewachung in der Psychiatrie, es bestehe Suizidgefahr. Dem Mann droht eine Haftstrafe von bis zu 18 Jahren.

Der 27-Jährige aus der Region war Sonntagfrüh gegen 1.15 Uhr mit seinem Wagen in die Reisegruppe gerast, die nach einem Discobesuch mit einem Bus zur Unterkunft gefahren waren. Die jungen Leute zwischen 20 und 25 Jahren waren gerade ausgestiegen und hätten noch 100 Meter zur Unterkunft gehabt.

Mit Lichthupe gewarnt

Der Busfahrer versuchte noch, den Unfalllenker mittels Lichtsignalen zu warnen, konnte die Tragödie aber nicht verhindern. Manche Opfer wurden 20 bis 30 Meter durch die Luft geschleudert. Den Ersthelfern bot sich ein Bild des Grauens.

Bei den Todesopfern handelt es sich um drei Männer und vier Frauen aus Nordrhein-Westfalen. Zehn weitere Personen wurden verletzt, drei davon schwer. Laut Staatsanwaltschaft Bozen soll der Lenker mit 1,97 Promille alkoholisiert gewesen sein. Alles deute darauf hin, dass er auch zu schnell unterwegs war. Dies soll über ein Expertengutachten geklärt werden.

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Dem 27-Jährigen werden laut Aussendung mehrfache Tötung im Straßenverkehr sowie schwere Körperverletzung zur Last gelegt. Anders als in Deutschland gilt in Italien Alkohol als erschwerender Umstand und führt zu einer Erhöhung der Strafe. Er soll in Bälde ins Gefängnis überstellt und dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte zeigten sich tief betroffen und sprachen den Familien und Freunden der Opfer ihr Mitgefühl aus.

Unterdessen ist es in der Nacht zum Montag in Italien zu einer neuerlichen, ähnlichen Tragödie gekommen. In Senigallia starben zwei Frauen (34, 43) Auch sie waren nach einem Discobesuch von einem alkoholisierten Autofahrer niedergefahren worden.

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