Nachfrage nach Immobilien bleibt hoch und treibt die Preise

Auch 2022 ist noch kein Ende der Preisspirale erkennbar

Ein Eigenheim ist der Traum vieler, billige Zinsen lassen die Nachfrage weiter steigen.
Ein Eigenheim ist der Traum vieler, billige Zinsen lassen die Nachfrage weiter steigen. © js-photo - stock.adobe.com

„Nudeln, Klopapier und Immobilien“ – so plakativ beschreibt Remax-Chef Bernhard Reikersdorfer die nachgefragtesten Güter während der Pandemie. Dementsprechend zeigt sich die Lage am Immobilienmarkt.

Ein kaum steigendes Angebot an Immobilien trifft auf erheblich steigende Nachfrage. Der seit Jahren anhaltende Trend zu höheren Preisen bleibt damit ungebrochen. Während 2020 die Preiserwartungen um 3,3 und 2021 um 1,8 Prozent nach oben gegangen sind, liegen sie für heuer bei 7,1 Prozent.

Laut Hochrechnung des Immobilienmakler-Verbunds gab es mit mehr als 150.000 Immobilien-Verbücherungen 2021 einen neuen Rekordwert. Das teuerste Einfamilienhaus wurde um 13 Mio. Euro verkauft, der Preis für die teuerste Eigentumswohnung lag bei über 3,3 Mio. Euro.

Alternative zu Geldanlage

Da das Immobilienangebot 2021 im Vergleich zum Vorjahr – speziell im Bereich der Wohnimmobilien – weiter deutlich zurückgegangen ist, führte des bei Eigentumswohnungen, aber vor allem bei den Einfamilienhäusern zu spürbar steigenden Preisen. „Auch das Jahr 2021 war wieder von einer sehr starken Nachfrage, einem in vielen Regionen knappen Angebot, von fehlenden attraktiven alternativen Geldanlagemöglichkeiten und einem weiterhin historisch niedrigen Zinsniveau geprägt. Diese Rahmenbedingungen haben in Summe zu deutlichen Preisanstiegen geführt“, so der Remax-Chef.

Teureres Wohnen in OÖ

Auch in Oberösterreich dürfte das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage das Wohnen weiter verteuern. Die Preisentwicklung nehme von plus 2,6 Prozent für 2020, plus 1,1 Prozent für 2021 mit plus 4,6 Prozent für 2022 erheblich an Fahrt auf, so die Remax-Experten. Bei Einfamilienhäusern sollen 5,4 Prozent mehr Nachfrage nur 0,5 Prozent mehr Angebot gegenüberstehen. Damit werden um 5,5 Prozent höhere Preise erwartet. Auch bei immer beliebter werdenden Wochenendhäusern soll der Anstieg über 5 Prozent liegen.

„Generell ist die Nachfrage nach Eigentumswohnungen hoch“, so Kurt Gattringer, Geschäftsführer von Remax Linz-City. „Anleger suchen vor allem kleinere Eigentumswohnungen bis 150.000 Euro. Neubauwohnungen in schöner Lage kosten ab 5000 Euro pro Quadratmeter aufwärts, in einer durchschnittlichen Lage ist mit 4000 bis 4500 Euro pro Quadratmeter zu rechnen.“

Mehr Mietwohnungen

Aktuell sind aber in Linz mehr Mietwohnungen am Markt. „Derzeit werden in Linz weit mehr als 1000 Mietwohnungen angeboten. Bei gebrauchten Kleinwohnungen bis 50 Quadratmeter ist eine Nettomiete von 7 bis 8 Euro pro Quadratmeter erzielbar, bei größeren 6 bis 7 Euro pro Quadratmeter. Das Angebot ist deshalb so groß, weil die Mietpreisvorstellungen vieler Eigentümer zu hoch sind“, so Gattringer.

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