Nächste Monate werden sehr schwierig

Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl ist Wissenschafterin des Jahres

Sie wurde in der Corona-Krise bekannt: Die Wiener Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl wurde nun zur „Wissenschafterin des Jahres 2020“ gewählt.
Sie wurde in der Corona-Krise bekannt: Die Wiener Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl wurde nun zur „Wissenschafterin des Jahres 2020“ gewählt. © APA/Jäger

Die Wiener Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl wurde am Donnerstag vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur „Wissenschafterin des Jahres 2020“ gewählt.

Damit wird die Vermittlungsarbeit der 58-jährigen Leiterin des Zentrums für Virologie der MedUni Wien vor allem während der Corona-Pandemie gewürdigt. Puchhammer-Stöckl hat in den vergangenen Monaten immer wieder Fakten und Hintergründe des Coronavirus SARS-CoV-2 erklärt, wobei vor allem ihre „unaufgeregte Art“ und „sachliche Information“ geschätzt werden.

Aufgrund der Tatsache, dass sich die Ausbreitung des Virus offenbar nicht mit „milden Lockdowns“ hintanhalten lässt, geht sie davon aus, „dass die nächsten Monate sehr schwierig werden“. Die Auswirkungen der offenbar ansteckenderen Virus-Varianten könne man nur schwer abschätzen.

Skeptikern Angst nehmen

Impfgegnern sollte mit bildhafterer Information die Angst genommen werden, so die Wissenschafterin. Vielen Impfskeptikern fehle vermutlich ein klares Bild davon, wie dramatisch eine Infektion mit einem Virus in die Abläufe von Zellen eingreift, um den Erreger dort tausendfach zu vermehren, und wie gering im Gegensatz der Einfluss der RNA-Impfstoffe auf betroffene Zellen im Körper ist.

Es handle sich hier um eine Impfung „mit einem Teil des Virus, der sich nicht einmal vermehren kann und an der Oberfläche Proteine bildet“. Diese Proteine, die wichtige Teile zum Erkennen des Erregers abbilden, sollen das Immunsystem auf eine tatsächliche Konfrontation mit dem Erreger vorbereiten.

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Über Filme oder andere Visualisierungen könnte man Skeptikern genau diese schwer vorstellbaren Abläufe anschaulich zeigen, so Puchhammer-Stöckl bei der Preisverleihung. Dann werde sicher vielen klar, „warum wir glauben, dass es ungefährlich ist“.

Viele Menschen würden sich zum Glück rasch und gerne impfen lassen. Hat jemand Skepsis gegenüber den neuen Impfstoffen, sei es „durchaus legitim, zu sagen: Man schaut sich das jetzt an, bis die ersten Hunderttausend geimpft sind“.

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