Meinung

von Markus Ebert

Narben bleiben

Man braucht sich nichts vorzumachen: Auch wenn die Regierung eine erste Lockerung der nunmehr in die vierte Woche gehenden rigiden Maßnahmen angekündigt hat, bleibt der Kampf gegen das Coronavirus ein Ritt auf der Rasierklinge.

Natürlich ist der Stufenplan grundvernünftig, denn nur dann sieht man, ob — bei weiterer strikter Einhaltung der Beschränkung der sozialen Kontakte — die Erkrankungs- und auch Genesungsentwicklung der letzten Tage von Dauer ist.

Es wird weiterhin jedem einzelnen sehr viel Selbstdisziplin abverlangt werden müssen, wenn ein Rückfall ausbleiben soll.

Wobei man auf eines schon hoffen darf: Österreich hat, sieht man einmal vom Sonderfall in einigen Skigebieten ab, rasch reagiert und auch — obwohl es noch kein Lehrbuch gibt, wie man gegen eine Corona-Pandemie vorgeht — im Wesentlichen richtig reagiert.

„Österreich hat rasch reagiert und auch im Wesentlichen richtig reagiert.“

Wenn es nun gelingt, mit dem Stufenplan einerseits der Wirtschaft zu einem „rot-weiß-roten Comeback“ (Copyright WKÖ-Präsident Harald Mahrer) zu verhelfen und anderseits das soziale Leben auf ein weniger eingeschränktes Maß zurückzuführen, dann ist der Ritt auf der Rasierklinge erfolgreich.

Aber auch dann werden Wunden bleiben, die nicht so rasch verheilen, und die Narben wird man wohl ein Leben lang nicht mehr los.

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