Nato erhöht wegen Ukraine-Krise Alarmstufe

Russland will ab Jänner mit dem Westen über geforderte Sicherheitsgarantien verhandeln

Weihnachtsidylle in der Hauptstadt Kiew, Kriegsgefahr in den Schützengräben in der Ostukraine.
Weihnachtsidylle in der Hauptstadt Kiew, Kriegsgefahr in den Schützengräben in der Ostukraine. © AFP/Supinsky, AFP/Stepanov

Angesichts der Truppenaufmärsche Russlands nahe der Grenze zur Ukraine erhöht die Nato die Einsatzbereitschaft ihrer schnellen Eingreiftruppe NRF für Krisenfälle. Das berichtete die Zeitung „Welt“ am Mittwoch unter Berufung auf Nato-Diplomaten. Demnach müssen die als sogenannte Nato-Speerspitze bekannten Einsatztruppen mit besonders hoher Mobilität schon seit Montag innerhalb von fünf Tagen anstatt wie bisher innerhalb von sieben Tagen einsatzbereit sein für die Verlegung in ein Krisengebiet. Auch andere Einheiten der NRF, wie Spezialkräfte oder Logistiker, wurden in eine erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Ein entsprechender Beschluss sei vergangene Woche vom Nordatlantikrat gefasst worden.

Russland erwartet im Jänner Gespräche über seine Vorschläge für verbindliche Sicherheitsgarantien. Für Anfang des Jahres sei eine erste Runde mit US-Unterhändlern vereinbart worden, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch. Geplant sind demnach auch Unterredungen mit der Nato sowie der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit Sitz in Wien.

Russland hatte der Nato, den USA und ihren Verbündeten am Freitag den Entwurf einer Vereinbarung übergeben. Darin fordert Moskau ein Ende der Nato-Osterweiterung, durch die es sich bedroht sieht. Vor allem will Russland einen Verzicht der Nato auf einen Beitritt der Ukraine.

Angst vor Angriff

Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen wegen des Ukraine-Konflikts hatten sich zuletzt deutlich verschärft. Angesichts des massiven russischen Truppenaufmarsches gibt es Befürchtungen, Moskau könnte die Ukraine angreifen. Der Kreml weist dies zurück und wirft der Ukraine seinerseits Provokationen vor. EU und Nato drohen Moskau mit harten Konsequenzen im Falle einer militärischen Eskalation.

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