Neue HIV-Prophylaxe besser als aktuelles Standard-Medikament

Ein neues Medikament zum Schutz vor HIV des britischen Pharmakonzerns GlaxoSmithKline hat in einer klinischen Studie besser abgeschnitten als das gegenwärtige Standard-Medikament. Das Mittel Cabotegravir, das alle zwei Monate gespritzt wird, habe sich als 69 Prozent effektiver erwiesen als die täglich einzunehmende Tablette Truvada des US-Biotechkonzerns Gilead, teilte Glaxo am Montag mit.

Die Studie, in der das Mittel an Männern erprobt wurde, die Geschlechtsverkehr mit Männern hatten, sei deshalb vorzeitig abgebrochen worden. Eigentlich waren erste Ergebnisse aus der Untersuchung nicht vor dem nächsten Jahr erwartet worden. Glaxo will nun mit den zuständigen Behörden über eine Marktzulassung der Arznei sprechen.

Eine ähnliche Studie, in der Cabotegravir zur Vorbeugung einer HIV-Infektion bei Frauen erprobt wird, läuft noch. Der Markt ist umkämpft: Günstigere Nachahmerversionen von Truvada werden wohl im September in den USA auf den Markt kommen, da das Patent des Medikaments ausläuft. Gilead hofft allerdings, dass die Nutzer von Truvada sich gegen die günstigeren Generika entscheiden werden und stattdessen auf seine neue tägliche Tablette Descovy umsteigen werden, die im Oktober 2019 zugelassen wurde und die weniger schädlich für die Nieren und Knochen sein soll. Mit Truvada setzte Gilead im vergangenen Jahr 2,8 Milliarden Dollar um, sowohl zur Behandlung als auch zur Vorbeugung einer HIV-Infektion.

Cabotegravir von Glaxo ist als Einzelwirkstoff bisher noch nicht zugelassen. In Kanada ist es aber in Kombination mit einem anderen Wirkstoff zur langfristigen HIV-Behandlung unter dem Namen Cabenuva auf dem Markt, während sich die Zulassung in den USA noch hinzieht.

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