Neue Reiseverbote in italienischen Regionen in Kraft

In einigen italienischen Regionen sind am Mittwoch neue restriktive Maßnahmen in Kraft getreten. Ligurien im Nordwesten des Landes, Abruzzen, Toskana und Umbrien in Mittelitalien sowie die Basilikata im Süden wurden von der Regierung in die mittlere Risikogruppe (orange) eingestuft.

Unter anderem dürfen Bürger nicht in die Nachbarregionen reisen. Vorgesehen ist eine Schließung von Restaurants und Bars. Nur Lieferdienste sind erlaubt.

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Südtirol wurde offiziell zur Roten Zone erklärt, in der die Menschen möglichst zu Hause bleiben sollen. Rote Regionen mit hohem Risiko sind bereits die Lombardei, sowie der Piemont, das Aostatal und Kalabrien in Süditalien. Die Experten fordern restriktivere Maßnahmen auch in weiteren vier Regionen – Emilia Romagna, Venetien, Friaul Julisch Venetien in Norditalien und in Kampanien, der Region um Neapel.

Am Dienstag wurden 578 Todesfälle gemeldet, am Montag waren es 356. Hinzu gab es 35.098 Neuinfizierte. Die Epidemiekurve wächst zwar weiter, allerdings weniger schnell als in den vergangenen Tagen, stellten die Experten fest. Die italienische Regierung will sich noch einige Tage Zeit nehmen, um zu prüfen, ob mit den regionalen Einschränkungen ein landesweiter Lockdown wie im März und April vermieden werden kann. Weil die Lage in Krankenhäusern und Intensivstationen schwierig werde, verlangte der Verband der Hausärzte einen solchen.

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Der Präsident des Obersten Gesundheitsinstituts, Silvio Brusaferro, beklagte, dass die Zahl der Infizierten, die ins Spital eingeliefert werden müssen, rapid steige. In einigen Regionen komme es zu Verzögerungen bei den Behandlungen von Patienten mit anderen Krankheiten, weil Covid-Infizierten Vorrang gegeben werde. Die Zahl der Kranken auf den Intensivstationen nehme stark zu und werde bald eine „kritische Schwelle“ erreichen, warnte Brusaferro.

Inzwischen will das Innenministerium Kontrollen gegen Menschenansammlungen verschärfen. So wurden die Bürgermeister aufgerufen, den Zugang zu Plätzen und Straßen zu sperren, auf denen die Distanzierungsmaßnahmen nicht eingehalten werden.

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