Neuer Weg als „Spur der Hoffnung“

Klares Votum des Diözesanforums für neue Pfarrstruktur in OÖ

Ausgestattet mit einem starken Votum kann Bischof Manfred Scheuer die weiteren Schritte zur Umsetzung des Strukturmodells angehen.
Ausgestattet mit einem starken Votum kann Bischof Manfred Scheuer die weiteren Schritte zur Umsetzung des Strukturmodells angehen. © Diözese/Mayr

Die Pfarren in Oberösterreich werden neu organisiert: 94,5 Prozent der rund 200 Delegierten haben beim Diözesanforum am Samstag in Puchberg bei Wels dafür gestimmt, dass Bischof Manfred Scheuer eine Reform auf Basis eines Handbuchs zum Strukturmodell umsetzen soll.

Das bedeutet, dass — wie schon ausführlich berichtet — die bisher 39 Dekanate zu 40 Pfarren umgewandelt werden, die jeweils zehn bis 14 Pfarrgemeinden umfassen.

„Miteinander gehen“

Die Erleichterung über den Ausgang der Abstimmung war den Verantwortlichen anzumerken. „Ich freue mich, dass wir miteinander gehen“, betonte Pastoralamtsleiterin Gabriele Eder-Cakl. Die Leiterin des diözesanen Zukunftsweges unterstrich, dass Bischof Scheuer „eine größtmögliche Zustimmung wichtig“ sei, diese sei beim Diözesanforum gegeben. Scheuer selbst sagte am Samstag: „Ich habe den Zukunftsweg als Spur der Hoffnung in unserer Diözese erfahren, die in die Zukunft weist, die vebunden ist mit der Grundtugend der Hoffnung, des Vorangehens — im Unterschied zur Resignation, zur bloßen Defensive“.

„Die bestehenden 487 Pfarren werden zu Pfarrgemeinden, die Kirche am Ort bleibt bestehen, mit Leitungsteam und Vermögensverwaltung“, betonte Eder-Cakl im APA-Gespräch nach der Abstimmung. Das klare Ergebnis sei gut und wichtig, nachdem es im Vorfeld auch viel Kritik gegeben habe. Man habe zu den Kritikern persönlichen Kontakt aufgenommen und vieles noch in das Handbuch eingearbeitet, dessen endgültige Fassung den Delegierten aus allen Berufsgruppen und Regionen vorgelegt wurde. Sie freute sich, „dass es gelungen ist, so viele wie möglich mitzunehmen. Es war ein transparenter Prozess mit viel Resonanzmöglichkeit“. Das sei ein Weg, „die Kirche in die Gegenwart zu bringen, sagte Eder-Cakl.

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Die endgültige Entscheidung über die Strukturreform liegt freilich beim Bischof. Die Modellbeschreibung wurde bereits an die zuständigen Stellen in Rom geschickt, nun reist Scheuer noch zu einem persönlichen Gespräch an und wird dann, voraussichtlich Ende Februar, eine Entscheidung treffen.

Start in „Pionierpfarren“

„Falls wir das umsetzen, ist es ein großer Prozess, der mehrere Jahre dauern wird“, kündigte die Pastoralamtsdirektorin an. Es bedürfe einer guten Planung der Umsetzungsphase, Regeln, Gesetzestexte und Statuten müssten geschrieben werden. Es gibt schon Freiwillige, die als „Pionierpfarren“ mit der neuen Organisation beginnen wollen.

An der Spitze der neuen Pfarren, die auch Knotenpunkte wie Betriebs- und Krankenhausseelsorge umfassen, sollen Seelsorgeteams aus drei Personen — Priester, Pastoral- und Verwaltungsvorstand – stehen. Dem Geistlichen obliegt die Gesamtleitung, er delegiert Aufgaben an die beiden anderen Vorstände, die hauptamtliche Laien sein sollen. Eder-Cakl sieht das gut ins Kirchenrecht eingebettet.

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