Neuer Zeitplan für den Reform- und Strukturprozess in der Diözese Linz

Bischof Scheuer besprach dieser Tage Vorhaben in Rom — Wegen der Corona-Krise rechnet Diözese mit bis zu 10 Prozent weniger Einnahmen

Linzer Mariendom © APA/Gindl

Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer und sein Generalvikar Severin Lederhilger waren in der ersten Juliwoche in Rom, um die schon länger geplanten Beratungsgespräche mit vatikanischen Stellen über den Strukturprozess der Diözese Linz vorzunehmen.

„Wir sind mit den vatikanischen Behörden in einen guten Dialog eingetreten und haben das Handbuch für die angestrebte Strukturreform besprochen“, erklärt Lederhilger in der aktuellen KirchenZeitung. Man arbeite nun in Linz — immer im Dialog mit Rom — an einem ersten Gesetzesentwurf auf Grundlage des „Handbuchs zum Strukturmodell“.

Die Gespräche mit den entsprechenden vatikanischen Dikasterien werden in den nächsten Wochen weitergeführt, erklärt in der KathPress Pastoralamtsdirektorin Gabriele Eder-Cakl, die den „Zukunftsweg“ leitet. Damit wolle die Diözese den Vatikan einerseits in die Prozesse einbeziehen und einen tragfähigen Gesetzestext entwickeln, andererseits aber ein Scheitern des Strukturprozesses — wie zuvor in der deutschen Diözese Trier — verhindern.

Die Entscheidung von Scheuer über die Durchführung der Reformprozesse wird erst im Herbst fallen, dadurch verzögert sich die Neuaufstellung der territorialen Pfarrstruktur um ein Jahr und die „Pionierpfarren“ werden erst im Herbst 2021 starten.

Wegen der Corona-Krise und den einhergehenden Konsequenzen wie Kurzarbeit und höhere Arbeitslosigkeit rechnet die Diözese Linz übrigens mit bis zu zehn Prozent weniger Kirchenbeitragseinnahmen für das Jahr 2020. Auch die Kollekte sind wegen des „Shutdowns“ eingebrochen. „Seriöse Prognosen über die Auswirkungen der Einbußen können wir aber erst Ende November abgeben“, sagte Eder-Cakl im Gespräch mit „Kathpress“. Auch wenn der Kostendruck auf die Kirche steige und diese laut Eder-Cakl „wie jede Organisation, die von der Corona-Krise betroffen ist, damit umgehen muss“, sei kein Personalabbau geplant. In den „OÖ Nachrichten“ wird das Defizit allein beim Kirchenbeitrag auf zehn Mio. Euro geschätzt. Es sei laut OÖN damit zu rechnen, dass bei Pensionierungen nicht nachbesetzt und geplante Bauprojekte verschoben werden.

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Mit coronabedingten Einbußen rechnen auch die anderen Diözesen, bundesweit wird der Entgang auf bis zu 90 Mio. Euro geschätzt.

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