Meinung

von Christian Haubner

Nie angekommen

Ulrike Lunaceks Rücktritt kam nicht ganz überraschend. Die Kritik, die ihr aus der Kunst- und Kulturszene entgegenwehte, war zuletzt überbordend und wurde auf verschiedenen Ebenen – unter anderem zugespitzt in kabarettistischen Darbietungen – vorgebracht. Dass diese Kritik von einer Gruppe kam, die den Grünen eher positiv gegenübersteht, hat die Sache nicht einfacher gemacht.

Ihr sei keine Chance mehr gegeben worden, hat Lunacek gesagt. Das dürfte stimmen, ist aber nachvollziehbar. Denn während andere Ressortverantwortliche ihre Bereiche strukturiert und zumindest nach außen mit sicherer Hand durch die Corona-Krise navigierten, machte Lunacek alles andere als einen sattelfesten Eindruck.

Ein Beispiel dafür war jene missglückte Pressekonferenz, in der sie sich über feuchte Aussprache auf Bühnen äußerte, einen konkreten Fahrplan aber schuldig blieb. An einem solchen wird nun mit Sicherheit ihre Nachfolgerin gemessen.

„In ihrer bislang letzten politischen Funktion war sie nie wirklich angekommen.“

Ulrike Lunacek ist eine versierte Politikerin. Auf EU-Ebene hat sie sich Meriten verdient, bei einer EU-Wahl den größten Erfolg für ihre Partei bei einer Wahl auf Bundesebene eingefahren. In Kunst und Kultur jedoch wurde bereits vor Corona mangelnde Expertise bemerkbar. In ihrer bislang letzten politischen Funktion war sie nie wirklich angekommen.

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